Der Gesundheitszustand des schwer erkrankten Zweijährigen aus Erbenhausen hat sich stabilisiert. Eine künstliche Beatmung ist nach Kenntnisstand des Gesundheitsamtes nicht mehr notwendig. Der am Wochenende erkrankte Junge wird derzeit noch im Universitätsklinikum in Leipzig behandelt, ist aber auf dem Wege der Genesung. Wie das Gesundheitsamt mitteilt, konnte bei dem Jungen das Humane Bocavirus (hBoV) als Erreger nachgewiesen werden. Das Virus kommt zumeist bei Säuglingen und Kleinkindern im Zusammenhang mit Atemwegserkrankungen vor. Der Erreger gilt nicht als gemeingefährlicher Krankheitserreger, kann aber bei Immunschwächen oder im Zusammenspiel mit anderen Erregern durchaus kritische Krankheitsverläufe verursachen. Übertragen wird hBoV vor allem durch Tröpfcheninfektion.
Positive Nachrichten gibt es auch im Falle der weiteren drei Kinder aus Erbenhausen, die seit dem Wochenende im Klinikum Meiningen mit Grippesymptomen wie Fieber, Husten oder Pneumonie behandelt wurden. Alle drei konnten bis heute Nachmittag das Krankenhaus wieder verlassen. „Wir können Entwarnung geben“, sagte der Hygiene-Arzt des Gesundheitsamtes Waldemar Olk. „Zuletzt konnte auch das Corona-Virus ausgeschlossen werden, welches die Atemwegsinfektionen SARS und MERS auslöst. Damit ist klar, dass es sich nicht um einen gemeingefährlichen Erreger handelt“, so Olk.
Am vergangenen Wochenende waren in Erbenhausen sechs Kinder erkrankt, die die dortige Kindertagesstätte besuchen. Vier mussten stationär behandelt werden. Aufgrund der Krankheitshäufung und des einzelnen schweren Krankheitsverlaufes hatte das Gesundheitsamt vorsorglich die Schließung der Kita angeordnet, um weitere Erkrankungen zu vermeiden. Zudem wurden durch das Personal in der Einrichtung zwischenzeitlich Hygienemaßnahmen wie Flächendesinfektion und Wäschewechsel durchgeführt. Weil die Infektionskette nach derzeitigen Erkenntnissen ausreichend lang unterbrochen wurde, wird die Kita Erbenhausen ab Montag, 20. Juli, wieder geöffnet sein.