Deponie Meiningen: Neues Volumen für die nächsten 13 Jahre
Landrat Peter Heimrich hat in dieser Woche zusammen mit Kreiswerke-Geschäftsführerin Beate Wachenbrunner, dem Kreiswerke-Fachbereichsleiter Gunther Strohbusch sowie Planern und Baufirmen das neue Erweiterungsfeld der Deponie Meiningen übergeben.
Die Meininger Deponie ist die einzige der Deponieklasse II in Südthüringen, in der neben nicht gefährlichen mineralischen Abfällen wie verschiedenen Bauschutt-Arten oder Gewerbeabfällen auch gefährliche Abfälle wie Asbestbaustoffe entsorgt werden können. Allein im Jahr 2013 wurden hier rund 80.000 Tonnen angenommen, in diesem Jahr könnte die angelieferte Menge noch höher ausfallen. Das derzeit genutzte Deponiefeld 4 ist somit bald gefüllt. „Wir haben hier noch Platz bis Februar oder März nächsten Jahres. Dann ist Schluss“, sagte Landrat Peter Heimrich bei der Übergabe. „Das zeigt, dass die Entscheidung, ein fünftes Feld zu erschließen nicht nur richtig, sondern auch dringend notwendig war.“ Mit der Erweiterung dieses Endlagers können auch in den nächsten 13 Jahren mineralische und gefährliche Abfälle im 5. Tongraben entsorgt werden. Das Erweiterungsfeld umfasst eine Fläche von 24 000 Quadratmetern und ein Volumen von 560 000 Kubikmetern.
Der für die Deponie zuständige Gunther Strohbusch verwies darauf, dass nach Ablauf der
13 Jahre die Erweiterungsmöglichkeiten der Deponie ausgeschöpft sind und der Kreistag hierfür bereits sensibilisiert werden solle. In Südthüringen müsse man sich Gedanken machen, wo Bauschutt und andere sogenannten Inhertabfälle perspektivisch endgelagert werden können, blickte Strohbusch auf eine künftige Standortsuche voraus. Auf der Deponie stehen maximal noch rund 250.000 Kubikmeter potenzielles Volumen zur für eine mögliche Erweiterung Verfügung.
„Erfreulich ist auch, dass wir mit voraussichtlichen Baukosten von rund 2,7 Millionen Euro deutlich unter dem vom Kreistag bewilligten Investitionsrahmen von drei Millionen Euro liegen“, sagte Strohbusch. Bei den bisherigen Investitionen in die Deponie sei das zumeist nicht der Fall gewesen. Der Fachbereichsleiter berichtete über die vielschichtige Basisabdichtung, für die insgesamt etwa 5000 LKW-Fuhren mit rund 100.000 Tonnen Material benötigt wurden (nähere Informationen siehe unten). Das Landesverwaltungsamt habe bereits grünes Licht für eine Verfüllung gegeben, mit der im Februar oder März begonnen werden soll.
Die Bürger des Landkreises werden mit der Investition nicht über die Abfallgebühr belastet. Die Gesamtinvestition inklusive der Oberflächenabdichtung wird über die von den anliefernden Gewerbebetreibenden bzw. Privatleuten zu entrichtende Gebühr refinanziert. Diese bleibt konstant.
Hintergrund Deponie-Erweiterung:
Ende 2012 hatte der Kreistag die Deponie-Erweiterung beschlossen, im darauffolgenden Jahr liefen das Vergabeverfahren und die umfangreichen Planungen. Im Mai 2014 war Baustart. Zunächst wurden bei Bodenprofilierungsarbeiten rund 27.000 Kubikmeter Erde bewegt. Anschließend erfolgte die mineralische Dichtung. Hierzu brachte die Baufirma 80.000 Tonnen Ton in einer eineinhalb Meter starken Schicht auf. Auf diese Tonlage wurden Kunststoffdichtungsbahnen und Sandmatten verlegt. Darauf sorgen ein riesiger Flächenfilter aus 20.000 Tonnen Kies und ein 27.000 Quadratmeter großes Trennvlies für höchstmöglichen Schutz. Eine ordnungsgemäße Basisabdichtung ist die Voraussetzung dafür, dass kein Sickerwasser aus dem Abfall in den Untergrund eindringen kann. Stattdessen wird es in einem Drainagesystem aufgefangen und der Deponiekläranlage zugeführt.
In gut drei Monaten wird die Einlagerung auf dem neuen Erweiterungsfeld beginnen. Ist die neu geschaffene Fläche verfüllt, erfolgt die gesetzlich vorgeschriebene Oberflächenabdichtung, die den Abfall wie ein riesiger Deckel von oben abdichtet.
Die Deponierungsbedingungen und Gebühren sind unter www.lk-sm.de bzw. www.kwsm.de/deponie zu finden oder direkt im Fachdienst Abfall und Altlasten unter Tel. 03693 485362 (Herr Probst) zu erfragen.