Die Glasfaseroffensive im Landkreis Schmalkalden-Meiningen geht weiter: Mit einem symbolischen Spatenstich in der Gemeinde Wallbach startet am 29. November 2024 ein weiteres Ausbauprojekt im Landkreis Schmalkalden-Meiningen durch die Thüringer Glasfasergesellschaft mbH (TGG). In diesem Cluster werden insgesamt 1.692 förderfähige Adressen in den Orten Aschenhausen, Berkes, Birx, Dreißigacker, Einödhausen, Erbenhausen, Herpf, Melkers, Melpers, Reichenhausen, Reumles, Rippershausen, Schafhausen, Solz, Stedtlingen, Stepfershausen, Sülzfeld, Unterharles, Unterweid, Wallbach und Wohlmuthausen an das Gigabit-Netz angeschlossen. Rasend schnelles Internet gibt es aber nicht nur für Hausbesitzer, auch Bewohner von Mehrfamilienhäusern können künftig mit bis zu 1.000 Megabit pro Sekunde im Internet surfen.
Der Ausbau erfolgt im Rahmen der Gigabitförderung des Bundes (Gigabit Richtlinie 1.0) und des Landes Thüringen (Gigabitrichtlinie). Das heißt: Der geförderte Ausbau findet nur dort statt, wo im vorgeschalteten Markterkundungsverfahren kein eigenwirtschaftlicher Ausbau durch ein Telekommunikationsunternehmen angemeldet wurde und die Internetversorgung mit weniger als 100 Megabit pro Sekunde erfolgt. In diesem Zuge errichtet die TGG als Eigentümerin das Glasfasernetz, das durch die Thüringer Netkom GmbH (TNK) als Netzbetreiber betrieben wird. Die Auswahl der Thüringer Netkom erfolgte über eine EU-weite Ausschreibung, die Planungs- und Bauleistungen in diesem Cluster wurden an die visco GmbH vergeben.
Für die Finanzierung stellen der Bund 18,17 Millionen Euro und das Land Thüringen 12,11 Millionen Euro bereit. Der Ausbau umfasst Tiefbauarbeiten mit einem Gesamtumfang von 154 Kilometern. Zudem werden 434 Kilometer Leerrohre und rund 652 Kilometer Glasfaserleitungen verlegt. Bis November 2026 sollen die Arbeiten inklusive der entsprechenden Hausanschlüsse fertiggestellt sein.
„Die Rhön bietet grenzenlose Weitblicke und künftig wird sie auch nahezu grenzenlose Bandbreite bieten – und das lückenlos“, sagte Landrätin Peggy Greiser. „Mit dem nächsten Spatenstich für den geförderten Glasfaserausbau im Landkreis kommen wir unserem großen Ziel, den gesamten Landkreis Schmalkalden-Meiningen flächendeckend mit zukunftssicherem Glasfasernetz zu versorgen, einen großen Schritt näher. Mit dem Ausbau beweisen wir einmal mehr, dass auch kleine Gemeinden und abgelegene Dörfer in unserer Region Teil der digitalen Transformation werden – das ist die Basis für Wachstum, Innovation und Lebensqualität!“
Insgesamt ist der Gigabit-Ausbau im Landkreis Schmalkalden-Meiningen auf mehrere Cluster aufgeteilt. Als nächstes ist der Spatenstich für Cluster 3 im kommenden Jahr geplant.
Hintergrundinformationen: Der Glasfaserausbau im Landkreis Schmalkalden-Meiningen durch die Thüringer Glasfasergesellschaft
Die Thüringer Glasfasergesellschaft (TGG) wurde Ende 2021 durch die Thüringer Kommunen gegründet. Das Ziel der TGG ist der Glasfaserausbau mittels Fördermitteln in den Gebieten Thüringens, in denen ein eigenwirtschaftlicher Ausbau durch die Telekommunikationsunternehmen nicht möglich ist. Das durch die TGG errichtete passive Netz ist Eigentum der TGG und somit Eigentum der Thüringer Kommunen und wird über Ausschreibungen an Telekommunikationsunternehmen zum Betrieb verpachtet.
Die Städte und Gemeinden des Landkreises haben bereits Ende 2021 die Aufgabe des geförderten Ausbaus an die TGG übertragen, in Thüringen sind es mittlerweile insgesamt 348 Kommunen, die auf diese Weise mit der TGG kooperieren. Der Ausbau in den Clustern 1 und 4 markiert den Startschuss für eine Reihe von Projekten, die auch schwer zugängliche Grundstücke ans Netz anschließen und langfristig eine flächendeckende Internetversorgung im Landkreis ermöglichen.
Insgesamt fließen in den Landkreis Schmalkalden-Meiningen Fördergelder von mehr als 100 Millionen Euro für den Breitbandausbau. Der Landkreis gilt damit als eines der größten Pilotprojekte für den Breitbandausbau in Thüringen. Ziel der Bund-Länder-Förderprogramme und des Landkreises ist es, flächendeckend eine zukunftssichere Infrastruktur aufzubauen. Möglichst bis zum Jahr 2030 sollen die Bürgerinnen und Bürger des Landkreises überall dort, wo sie leben, arbeiten oder unterwegs sind, von schnellem Internet profitieren.
Zusätzlich zum geförderten Ausbau investieren private Telekommunikationsunternehmen in den eigenwirtschaftlichen Ausbau, durch den rund 40.000 Adressen im Kreisgebiet mit schnellem Internet versorgt werden. Dieser private Ausbau wird voraussichtlich 2026 abgeschlossen sein.
Fotos: Daniel Klafke | Klafke Kommunikation GmbH