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Boeminator sichert Gold für Norwegen – DSV-Staffel auf Platz sechs

Norwegen hat sich den ersten Titel bei den BMW IBU Weltmeisterschaften Biathlon in Oberhof gesichert. In der Mixed-Staffel verwiesen Ingrid Landmark Trandevold, Marte Olsbu Roeiseland, Sturla Holm Laegreid und Johannes Thingnes Boe bei traumhaften äußeren Bedingungen die Staffeln aus Italien (+11.6 Sekunden) und Frankreich (55,9 Sekunden) vor rund 19.000 Zuschauern auf die weiteren Medaillenränge. Der vierte Platz ging an Österreich (+59,2 Sekunden). Das DSV Team (+1:26 Minuten) kam nach einer Strafrunde und neun Nachladern nur auf Rang sechs hinter Tschechien (1:09 Minuten) ins Ziel.

Bei den Norwegern waren es vor allem der Dominator der Saison, Johannes Thingnes Boe und Sturla Holm Laegreid, die Norwegen von Platz 5 in die Medaillenränge führten. Auf der Schlußrunde ließ Überläufer Boe dem italienischen Youngster Tommaso Giacomel gleich am ersten Anstieg nach dem letzten Schießen keine Chance und zog davon. „Wir sind ein Team“, sagte Boe nach dem Rennen. „Am wichtigsten ist das Endergebnis.“ Und das mache ihn glücklich. Teamkollege Laegreid empfand es geradezu als befreiend, mit 50 Sekunden Rückstand auf die Runde zu gehen. „So hatte ich nichts zu verlieren und konnte mein eigenes Rennen machen.“

Italien ließ zu keiner Zeit des Rennens Zweifel an den Medaillenambitionen und bewegte sich vom ersten Schießen, als Lisa Vittozzi gleich die Führung übernahm, stets unter den ersten drei Staffeln. „Ich habe mein Bestes gegeben und wollte eine gute Ausgansposition schaffen“, sagte eine sichtlich zufriedene Lisa Vittozzi. Dabei profitierten die Italiener vor allem von ihrer starken Schießleistung. Mit nur sechs Nachlader leisteten sich Vitozzi, Dorothea Wierer, Didier Bionaz und Tommaso Giacomel  drei Ersatzpatronen weniger als die Norweger und die Franzosen.

Bei den mitfavorisierten Franzosen, bei denen die Weltcupführende Julia Simon, Anais Chevalier-Bouchet, Emilien Jacquelin und Quentin Fillon Maillet an den Start gingen, wurde es am Schluss noch mal ungewollt spannend. Schlussläufer Maillet bog vor der Zielgerade falsch ab, konnte aber nach energischen Zurufen aus seinem Team noch die Bronzemedaille vor dem heranstürmenden Österreicher Simon Eder sichern. „Ich muss mich heute bei meinem Team bedanken“, sagte Maillet – für den Vorsprung, mit der ihn die Vorläufer auf die Strecke geschickt haben und die wegweisenden Anfeuerungen.

Einen eher gebrauchten Tag erwischte die deutsche Staffel. Vanessa Voigt benötigte zwei Nachlader und verhakte sich auch auf der Strecke zweimal mit anderen Athleten. „Natürlich gibt es heute Bedarf noch mal drüberzuschauen“, kündigte sie eine akribische Analyse an. „Ich bin heute zweimal komplett dagestanden und bin jetzt nicht die Sprinterin, die so eine Lücke sofort wieder schließen kann.“ Sie übergab auf Platz 11 mit einem Rückstand von einer Minute.

Denise Herrmann führte das Team mit einer überragenden läuferischen Leistung und nur einem Nachlader zwischenzeitlich auf Platz drei und ließ die begeisterten Oberhofer Fans von einer Medaille träumen. Die rückte nach der Strafrunde und vier Nachladern von Benedikt Doll in weite Ferne. „Mein Schießen war heute katastrophal, dafür trainiert man nicht 20 Jahre Biathlon“, sagte der bitter enttäuschte Schwarzwälder nach dem Rennen. „Es tut mir so leid für meine Teammitglieder. Denise hat sich wieder so toll rangekämpft und wenn ich dann nichts daraus mache, ist das ärgerlich.“ Schlussläufer Roman Rees lief ein solides Rennen (zwei Nachlader) und konnte die Staffel immerhin noch um einen Platz vom siebten auf den sechsten Rang nach vorne arbeiten.