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Landrätin verleiht Ehrenmedaillen, Zivilcouragepreise und Ehrenamtscards im Kressehof

Landrätin Peggy Greiser hat am 10. November 2022 im Kressehof in Walldorf zwei besonders verdiente Ehrenamtliche mit der Ehrenmedaille der Landrätin ausgezeichnet. Zudem überreichte die Landrätin erstmals mehrere Preise für Zivilcourage. 14 mal verlieh Greiser zudem die Thüringer Ehrenamtcard an stark engagierte Bürgerinnen und Bürger.

In ihrer Rede ging Greiser rückblickend auf die vergangenen zwei Jahre Pandemie und die aktuelle Energiekrise ein, die zum Teil auch das Ehrenamt treffe. „Die gute Nachricht ist aber – und das lässt mich erleichtert aufatmen – das Ehrenamt, also die Aktivposten unserer Gesellschaft, wie Sie, lassen sich nicht unterkriegen.“ Der Bedarf an ehrenamtlichem Engagement in den verschiedenen Lebensbereichen sei nicht nur unverzichtbar, er wachse auch weiterhin. „Es braucht überall Menschen, die vorangehen, auf die immer Verlass ist – es braucht ehrenamtliche Dauerbrenner in unserer Gesellschaft. Es braucht Menschen, wie Sie!“ Vieles von dem, was die Kommunen des Landkreises so attraktiv mache, sei von und in Zusammenarbeit mit den Bürgerinnen und Bürgern entwickelt und geschaffen worden, betonte Greiser „Umso wichtiger ist es, dass die öffentliche Hand genauso wie die Öffentlichkeit sich dieser Leistungen stets bewusst ist und sie auch gebührend würdigen.“

Wie im vergangenen Jahr bot der Kressehof in Walldorf auch dieses Jahr wieder eine tolle Kulisse für die Ehrenamtsgala.

Zwei Ehrenmedaillen

So erhielt zunächst Wolfgang Leffler vom Blinden- und Sehbehindertenverband  die Ehrenmedaille der Landrätin. Er war bereits vor seinem Erblinden in der Feuerwehr ehrenamtlich aktiv und trat 2001 in den Blinden- und Sehbehindertenverband Thüringen (BSVT) ein. Bereits ein Jahr später, im Jahr 2002, engagierte er sich dort im Vorstand, wo er vier Jahre aktiv war und als Beratungsstellenkoordinator von 21 Beratungsstellen fungierte. Im Jahr 2004 übernahm Leffler den Vorsitz der Kreisorganisation Schmalkalden-Meiningen. Ebenso engagiert er sich seit 2002 als Mitglied im Behindertenbeirat der Stadt Schmalkalden. „Ihnen liegt es seit mehr als 20 Jahren am Herzen, eine Vernetzung von betroffenen Personen und Vereinen aufzubauen, die nicht die Behinderungen im Vordergrund sieht, sondern die Vertretung der Interessen von Menschen mit Behinderungen“, würdigte Greiser. „Ihr langjähriges und nachhaltiges Wirken zugunsten sehgeschwächter und behinderter Menschen in unserem Landkreis hat Vorbildfunktion.“

Vorbildfunktion

Eine ebenfalls „bedeutende Vorbildfunktion“ attestierte Greiser auch Tobias Danz, Judoka vom SV Schmalkalden 04, der ebenfalls die Ehrenmedaille als höchste Auszeichnung im Landkreis erhielt. Er ist nicht nur ein überaus erfolgreicher aktiver Judoka und holte kürzlich erst seinen zweiten Deutschen-Meister-Titel im Bereich Ü30 in die Fachwerkstadt. Seit 20 Jahren engagiert sich Danz auch erfolgreich als Trainer im Nachwuchsbereich und ist mindestens an drei Tagen in der Woche sowie an vielen Wochenenden im Einsatz. Weiterhin begleitet er soziale und integrative Projekte, ist deutschlandweit ehrenamtlich als Kampfrichter aktiv, nimmt Gürtelprüfungen ab und engagiert sich in der Traineraus- und weiterbildung. „Man kann mit Sicherheit sagen, dass die Schmalkalder Judokas ohne Ihr leidenschaftliches ehrenamtliches Engagement längst nicht so erfolgreich wären“, würdigte die Landrätin.

Erstmalig vergab der Landkreis in diesem Jahr mehrere Preise für Zivilcourage. Den ersten Preis erhielt die Meininger Regionalgruppe der Initiative „OMAS GEGEN RECHTS“. Gerlinde Pasch und Maria-Barbara Glöckner-Latour, die vor rund zwei Jahren in Meiningen das lokale Bündnis gegründet hatten, wurden unter anderem dafür geehrt, dass sie auch in der schwierigen Coranazeit für Nächstenliebe und Solidarität in der Gesellschaft geworben und sich in diesem Kontext auch den Montagsspaziergängern in Meiningen mit Plakaten entgegengestellt haben. „Sie haben schnell bemerkt, was jetzt auch einigen Spaziergängern bewusst wird: Dass diese Aktionen von Rechtsextremen ausgenutzt, unterwandert und nun mehr und mehr für ihre widerwärtigen Ziele instrumentalisiert werden“, so Greiser. Zudem sind die beiden Frauen Initiatorinnen der Mahnwachen in Meiningen, die ein Zeichen der Solidarität und Nächstenliebe in der Pandemiezeit bedeuten und die seit Februar 2022 auch für Frieden und Solidarität mit der Ukraine wöchentlich stattfindet. „Sie haben sich gegen das Zuschauen entschieden. Und genau das, würde ich mir viel öfters wünschen. Insofern hoffe ich, dass wir bald auch Opas oder Muttis gegen rechts ehren dürfen, dass mehr Menschen aufstehen und für ihre Überzeugung einstehen“, unterstrich die Landrätin.

Sie wurden mit der Ehrenmedaille geehrt: Wolfgang Leffler (2.v.l.) und Tobias Danz (2.v.r.). Mit im Bild: Landrätin Peggy Greiser, Carmen Leffler (3.v.l.) und René Michael (Mitarbeiter Ehrenamt Landratsamt (r.)

Ausgezeichnete Zivilcourage

Den zweiten Preis für Zivilcourage erhielt Anja Köhler stellvertretend für eine Gruppe von Bürgerinnen und Bürger aus Berkach im Grabfeld, die eine ehemalige jüdische Schule zu einer Flüchtlingsunterkunft für Ukrainer hergerichtet haben. „In unzähligen Stunden Eigenleistung bauten Sie das jahrzehntelang leerstehende Gebäude zu einem Zufluchtsort um“, berichtete Greiser. „Etwa 20 Menschen im Dorf hatten sich der Idee verschrieben und schrubbten, schraubten, sägten wochenlang, unermüdlich.“ Mit Unterstützung aus dem Ort, Jugendlichen, der Kirchgemeinde, dem Verein jüdisches Ensemble Berkach und der Gemeinde Grabfeld wurde das Gebäude her- und eingerichtet. „Auch die Betreuung, Begleitung und Versorgung der Flüchtlinge leistet Ihre Gruppe vorbildlich“, lobte Greiser. Sogar in die örtliche Feuerwehr konnten zwei Geflüchtete mittlerweile integriert werden. „Sie haben eine tolle Geschichte geschrieben, die anderen Menschen ein Vorbild sein sollte. Und Sie haben Geflüchteten in Not ein einen Zufluchtsort geschaffen. Gleichzeitig hat sich Ihre Gruppe, und damit auch ein Stückweit der ganze Ort, mit der jüdischen Vergangenheit von Berkach beschäftigt und so einen neuen Zugang zur Geschichte des Ortes gefunden.“

Ein weiterer 2. Preis für Zivilcourage soll in Kürze an Silvia Erdenberger aus der Stadtverwaltung Schmalkalden überreicht werden, bei der weit über das berufliche Hauptamt hinaus monatelang in Schmalkalden alle Fäden rund um die Unterbringung und Betreuung

zahlreicher ukrainische Flüchtlinge zusammenliefen. Erdenberger konnte an der Ehrenamtsgala ebenso wie die künftige Ehrenmedaillenträgerin Simone Holland von der Osteoporose Selbsthilfegruppe Schwarza und Umgebung nicht teilnehmen. Beide erhalten die Ehrung in Kürze bei einem passenden Anlass.

Anja Köhler (2.v.l.), Gerlinde Pasch (3.v.l.) und Maria-Barbara Glöckner-Latour (4.v.l.) wurden für Ihre Zivilcourage ausgezeichnet. Mit im Bild: Landrätin Peggy Greiser und René Michael (Mitarbeiter Ehrenamt Landratsamt (r.))

Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung von der Südthüringer Band Sunshine Brass mit humorvollen Dixieland-Einlagen. Bewaffnet mit Trompete, Klarinette, Saxophon, Posaune, Banjo, Sousaphon und einem Megaphon sorgten die Street-Jazzer für ausgelassene Stimmung, gezückte Smartphones und jede Menge Unterhaltung. Kulinarisch wurden die Ehrenamtler vom Catering-Team der Standstein-Höhle verwöhnt.

Die Südthüringer Band Sunshine Brass sorgte für gute Unterhaltung.

Im Rahmen der Veranstaltung erhielten zudem 14 engagierte Bürgerinnen und Bürger die Thüringer Ehrenamtscard, die besondere Vergünstigungen nicht nur im Landkreis Schmalkalden-Meiningen bietet:

Name Begründung
Dieter Ansorg Dieter Ansorg leistete über viele Jahrzehnte großen ehrenamtlichen Einsatz bei der Entwicklung des Amateurtheaters im Raum Südthüringen. Ehrenamtlich war er aber auch in anderen Bereichen aktiv, so unter anderem im Fußball- und Reitsport.  Er gründete 2017 der Förderverein Südthüringer Kultur- und Theatervereine e.V.

 

Brigitta Engel Brigitta Engel blickt auf eine 54-jährige Vereinstätigkeit im Eisenbahner-Frauenchor Wernshausen zurück. Seit der Gründung des Vereins war sie aktive Sängerin und in der Vorstandsarbeit sehr aktiv.

 

Ute Stockmann Ute Stockmann arbeitete im Sängerkreis Meiningen als Kreischorleiterin. Sie ist außerdem Chorleiterin vom MC Gesangverein Liederkranz Rohr 1921 e.V. Ihr Hauptwirken ist der Einsatz um das traditionelle Südthüringer Chorleiterseminar.

 

Manfred Müller Manfred Müller ist seit Gründung 1990 in der Kreisverkehrswacht Schmalkalden-Meiningen aktiv, insbesondere in der Verkehrssicherheitsarbeit. Früher leistete er ebenfalls aktive Arbeit in der Kreisverkehrserziehung.

 

Gerda Langenbucher Seit Bestehen des Frauenvereins Zillbach (1992) ist Gerda Langenbucher aktives Mitglied und gestaltet wesentlich das soziale und gesellschaftliche Leben im Dorf.

 

Wulf Rommel Wulf Rommel ist seit 1960 Mitglied im ESV Lokomotive Meiningen in mehreren Abteilungen aktiv. Er war Vorstandsmitglied seit 1972, davon war er 26 Jahre 1. Vorsitzender.

 

Marlies Heidemann Marlies Heidemann war Gründungsmitglied des Interessenvereins Kinder- und Jugendarbeit e.V. im Jahr 2001, der im gesamten Landkreis Schmalkalden-Meiningen tätig ist. Sie begleitet seitdem Jugendliche in Vorbereitung zur Jugendweihe in verschiedenen Veranstaltungen  (Bildungsfahrten, Theaterbesuchen).

 

Roni Böhme Roni Böhme vom WSV Oberhof ist seit mehreren Jahrzehnten ehrenamtlicher Übungsleiter im Langlauf. Er ist somit Trainer vom Kindergartenalter bis zum Eintritt ins Sportgymnasium Oberhof. So war er Heimtrainer vieler ehemaliger Weltmeister.

 

Eberhard Reum Von 1992 – 2021 war Eberhard Reum Vorsitzender des Vereins WSV Trusetal. In seiner Zeit als Vorsitzender wurden mehr als 20 Nachwuchssportler auf das Sportgymnasium delegiert.

 

Heidrun Reum Heidrun Reum ist ebenfalls Mitglied im WSV Trusetal seit 1966.
Seit 1978 engagierte sie sich auch als Vorstandsmitglied. In der Zeit von 1991 bis 2021 war sie die Kassenwartin des Vereins. Ebenfalls war sie als Trainerin und Kampfrichterin im Nachwuchsbereich regelmäßig im Einsatz. Sie war zusätzlich dazu ehrenamtliche Vizepräsidentin des Thüringer Skiverbandes.

 

Erika Walter Erika Walter unterstützt und bereichert die Arbeit des Tierschutzvereins Meiningen seit vielen Jahren. Täglich kommt sie bei Wind und Wetter für etwa drei Stunden ins Meininger Tierheim, um mehrere Hunde auszuführen oder mit verhaltensauffälligen Hunden zu arbeiten.

 

Rainer Erbe Seit 2011 ist Rainer Erbe für die Evangelische Kreisjugend Schmalkalden in der Präventionsarbeit tätig. Hier maßgeblich in der Arbeit zur Alkoholprävention. Bei Veranstaltungen mit Schülern berichtet er über eigene Erfahrungen mit der Abhängigkeit. Seit Beginn dieses Präventionsprogrammes ist er mit dabei, von 185 Veranstaltungen hat er nur drei verpasst. Etwa 4.300 Jugendlichen hat er seine Erfahrungen mitgeteilt.

 

Horst Peter Horst Peter ist seit 24 Jahren Mitglied im Verein der Herzsportgruppe Schmalkalden, war stellvertretender Vorsitzender, zuständig für die Zusammenarbeit mit den Krankenkassen, Ratgeber für den Vorstand und die Mitglieder und organisierte viele Veranstaltungen.

 

Mathias Weisheit Mathias Weisheit ist für den SV Jahn Rosatal e.V. acht Stunden pro Woche seit 2007 im Einsatz. Er engagiert sich für die Mitgliedergewinnung durch die Etablierung neuer Sportarten
(Wandern, Zumba, Gymnastik, Badminton,…) sowie für den Erhalt und die Erneuerung von Trainingsanlagen und Vereinsräumen. Er ist auch aktiv im Karneval, bei der Kirmes sowie der Organisation von gesellschaftlichen Events in der Gemeinde.