Wer würde hier nicht gerne zur Schule gehen? Endlich konnte am 1. Juli zum Tag der offenen Tür die wunderschön sanierte Grundschule Brotterode feierlich eingeweiht werden. Nach vollendeter Generalsanierung, die im Herbst 2018 begann und bis zum Frühjahr 2021 dauerte, präsentiert sich das denkmalgeschützte Gebäude mit komplett neuem „Gesicht“. Im Erd- und Obergeschoss befinden sich nun moderne Unterrichts- und Horträume, im Dachgeschoss die Verwaltung und die Schülerversorgung. Auch ein dringend benötigter Personenaufzug konnte im Zuge des dreijährigen Bauprojektes in das Gebäude integriert werden.
Auch die Außenanlagen wurden im Jahr 2021 erneuert. Insgesamt investierte der Landkreis Schmalkalden-Meiningen rund 5,47 Millionen Euro in die Bildungseinrichtung – von Freistaat flossen Fördermittel in Höhe von insgesamt 3,5 Millionen Euro.
Optisches Highlight
Eines der optischen Highlights – neben der wunderschönen Fachwerkfassade – ist die neu gestaltete Aula, in der viele altehrwürdige Bestandselemente, von der Eingangstür bis zur Wandverkleidung, restauriert und in den sanierten Raum übernommen werden konnten. „Wenn ich an die Fördermittelbescheid-Übergabe im Jahr 2018 denke als wir hier in dieser dunklen und schon etwas abgenutzten Aula standen und ich heute diesen Raum sehe, bekomme ich Gänsehaut“, sagte Landrätin Peggy Greiser bei der Einweihungsveranstaltung in dem lichtdurchfluteten Raum mit den beeindruckend herausgearbeiteten Deckenbalken. In ihrer Rede ging sie auch auf die Herausforderungen und Details zur Sanierung in der 145 Jahre alten, denkmalgeschützten Schule ein. „Es war ein weiter Weg – aber jetzt ist alles gut“, so die Landrätin. „Wir haben in dem Zuge auch Barrierefreiheit geschaffen und haben jede Menge Hightech unterm Dach“, sagte Greiser mit Blick auf die Digitalisierung der Schule. „So können wir Jungen und Mädchen an die neue digitale Welt heranführen.“
Schulleiterin Beate Hoffmann bemerkte in diesem Zusammenhang, dass das „Zeitalter des Kreidestaubes“ vorbei ist. Whiteboards, digitale Präsentationsgeräte und Tablets seien jetzt die bevorzugten Lehrmittel. Gerade letztere seien sehr begehrt. Auch das neue Klettergerüst sei „der Renner“ bei den Kindern. „Ich habe oft gezittert und mich gefragt, ob das alles zu schaffen ist, als man gesehen hat, welche Arbeit sich auftut“, gestand Hoffmann ein und beschrieb, wie massiv die alten Fachwerkbalken freigelegt werden mussten. „Heute sind wir glücklich, in den Genuss einer so schön sanierten Schule gekommen zu sein, auch wenn manche Hürde hinter uns liegt. “
Von Kneipp bis Biene Maja
Landrätin und Schulleiterin dankten allen am Bau Beteiligten und amüsierten sich gemeinsam mit zahlreichen Eltern, Großeltern und Kindern über das bunte Programm der Schülerinnen und Schüler, das von der Biene Maja beim Bühnenprogramm bis zum Kneipp-Konzept der Einrichtung reichte. Anschließend konnten sich alle Gäste von den perfekten Unterrichtsbedingungen überzeugen.
Ein weiterer Blickfang dabei: Die Fassadengestaltung mit grau hervorgehobenem Fachwerk. In diesem Bereich hatten die Handwerker die Bestandsbalken nach Möglichkeit erhalten und nur die geschädigten Bereiche entfernt und durch Holzverbindungen neue Balkenstücke ergänzt.
Vollumfängliche Barrierefreiheit
Für vollumfängliche Barrierefreiheit sorgt neben dem Personenaufzug auch eine behindertengerechte Toilette, die in das Gebäude eingebaut wurde. Neben den modern eingerichteten Hort- und Klassenräumen verfügt die Schule nun auch über Differenzierungsräume, eine Bibliothek und einen Snoezelraum – vielfältigste Formen der Förderung sind damit möglich.
Nach Abschluss der Arbeiten am Schulgebäude und dem Wiedereinzug der Kinder im Mai 2021 wurden in einem zweiten Schritt die Außenanlagen erneuert. Dabei gestalteten Handwerker die Grundstückseinfassung neu, auch an frisches Grün wurde gedacht. So pflanzten Landschaftsbauer eine neue Säulenhainbuche entlang der Grundstücksgrenze. Die Schulhoffläche bietet nun jede Menge Platz zum Toben und hält mehrere Spielmöglichkeiten parat. So können die Kinder im Sandkasten ihrer Kreativität freien Lauf lassen, sich beim Tischtennis ausprobieren, auf dem kleinen Bolzplatz spielen oder den Basketballkorb ins Visier nehmen. Großer Beliebtheit erfreut sich das neue Multifunktionsspielgerät mit einer Vielzahl von Kletter- und Balanciermöglichkeiten. Eine Chill-Ecke lädt zum Verweilen ein und in Hochbeeten wurde ein kleiner Kräutergarten als Verbindungselement zu den Lehren von Sebastian Kneipp angelegt.