Jazz im Schlosshof, Frühlingslese, Wilhelmsmarkt in Schmalkalden – und vieles mehr: Die Programme für den Kultursommer Südthüringen sind vielfältig und prall gefüllt mit jeder Menge Highlights. „Wir wollen in den nächsten Wochen unsere Prachtregion mit Open-Air-Konzerten, Ausstellungen, Kneipenmusik, aber auch bildender Kunst, Theater und Lesungen beleben“, sagt Landrätin Peggy Greiser. Die beiden Programmhefte sind fertig und stehen zum Download auf den Internetseiten der Städte Schmalkalden und Meiningen sowie auf der Internetseite des Landkreises bereit. „Jetzt ist endlich Sommer, der Lockdown ist vorbei und wir sollten unsere Freiheiten wieder genießen. Lasst uns jetzt gemeinsam feiern, dass die Zeit des großen Verzichts vorbei ist“, so Greiser, die am vergangenen Wochenende den Kultursommer in Schmalkalden persönlich miteröffnet hatte und am kommenden Freitag auch in Meiningen den Startschuss begleiten wird.
Angesichts der zunehmenden Ausbreitung der Delta-Variante in Europa mahnt Greiser aber auch zur Vernunft. „Wir müssen lernen, mit dem Virus zu leben. Es wird immer wieder Mutationen geben, wir sollten aber auch nicht leichtsinnig werden und so tun, als wenn es kein Corona mehr gibt“, so die Landrätin. Wer draußen mit Freunden und Bekannten feiere, sei vor einer Infektion ziemlich sicher, solange man etwas auf Abstand bleibe. Umarmungen und Begrüßungsküsschen sollten weiterhin vermieden werden – insbesondere, wenn noch nicht alle ein Impfangebot nutzen konnten. „Insgesamt könne man aber bei der aktuellen Inzidenz durchatmen und optimistisch in die Zukunft blicken“, sagt Greiser.
Wichtig sei in diesem Zusammenhang aber auch, dass Bund und Länder dringend Ihre Hausaufgaben machen, da die Gefahr einer vierten Welle im Herbst sich nach Expertenmeinung bereits abzeichnet. „Wir können uns jetzt keine Pause für Wahlkämpfe leisten. Wir brauchen sowohl im Bund, als auch im Land, durchgängig handlungsfähige Regierungen“, sagt Greiser.
Das Impftempo müsse auch nach Schließung der Impfzentren hochgehalten werden. „Und bevor sich die Delta-Variante hier breit macht, müssen wir auch noch mal dafür werben, dass sich die Menschen wirklich auch die zweite Impfung abholen, denn mit einer Impfung beträgt der Schutz von der indischen Variante nach ersten Studien maximal 30 Prozent.“ Weiterhin müsse sichergestellt werden, dass gerade die vulnerablen Gruppen, die Anfang dieses Jahres geimpft worden sind, rechtzeitig ihre Auffrischungsimpfung erhalten, damit ein erneuter Anstieg der Todeszahlen verhindert werden kann. Zudem erwartet die Landrätin eine fundierte und ausgewogene wissenschaftliche Debatte über eine Strategie für die vierte Welle. „Schon jetzt sind die Langzeitfolgen des letzten Lockdowns nicht abzuschätzen – vor allem einige Kinder und Jugendliche werden die Defizite nur schwer wieder aufholen können“, kritisiert Greiser. Aus diesem Grund schließt sie sich einer Forderung der Akademie der Wissenschaften Leopoldina für einen dauerhaften Präsenzbetrieb in Schulen und Kitas an. „Bei solchen Entscheidungen muss die Politik auch die Stimmen von Pädagogen, Kinder- und Hausärzten, Psychologen, aber auch Wirtschaftsvertretern anhören. Das wurde bisher trotz zahlreicher Forderungen versäumt.