Foto: (Rad)-Wegweisende Unterschrift: Schwallungens Bürgermeisterin Martina Pehlert (v.l.), Landrätin Peggy Greiser, Meiningens Bürgermeister Fabian Giesder und Wasungens Stadtchef Thomas Kästner unterzeichnen die Kooperationsvereinbarung.
Der Landkreis Schmalkalden-Meiningen, die Städte Meiningen und Wasungen sowie die Gemeinde Schwallungen haben im Landratsamt eine Kooperationsvereinbarung zum Ausbau des Werratal-Radweges auf dem rund 15 Kilometer langen Teilstück von Meiningen bis Schwallungen unterzeichnet. Dabei handelt es sich um eine interkommunale Kooperation mit besonderer Tragweite und ein wichtiges Gemeinschaftsprojekt zur Verbesserung der touristischen Infrastruktur auch im Landkreis.
Im vergangenen Jahr gab es für einen Antrag für den Ausbau des Radwegs zwischen Schwallungen und Wasungen von der Fördermittelstelle, der Thüringer Aufbaubank (TAB) noch eine Absage, was in der Region zu reichlich Kritik führte. Immerhin genießt der Werratal-Radweg sowohl im Radverkehrskonzept 2.0 des Freistaates, im Radverkehrskonzept 2025 des Landkreises Schmalkalden-Meiningen, als auch im Regionalplan Südwestthüringen einen hohen Stellenwert. Mit der Kreisstadt Meiningen und dem Landkreis Schmalkalden-Meiningen als weitere gewichtige Partner erhofft man sich nun noch mehr Gehör beim Fördermittelgeber. „Der Werratal-Radweg gehört zur Top Ten der deutschen Radwege und ist für den Landkreis von besonderer touristischer Bedeutung. Aber auch für unsere Bürgerinnen und Bürger ist es wichtig, diesen bedeutenden Abschnitt attraktiver zu gestalten – nicht nur, weil der Landkreis sich auf den Weg gemacht hat, fahrradfreundlicher Landkreis zu werden“, sagt Landrätin Peggy Greiser. „In unserem Investitionsprogramm Radverkehr, das wir 2020 auf den Weg gebracht haben, ist das Projekt ebenfalls mit hoher Priorität vermerkt.“ Auch Thomas Kästner, Bürgermeister von Wasungen unterstreicht den Zugewinn eines Ausbaus, für den in diesem Jahr die Planungen beginnen sollen, wenn die TAB grünes Licht gibt. „Wir wollen einen Abschnitt schaffen, der als 4-Sterne-Radweg zertifiziert werden kann, mit allem, was sich Radfahrer wünschen. Dabei soll nicht nur das Rad-, sondern auch das Wasserwandern attraktiver gestaltet werden.“, sagt Kästner. Dazu zählten nicht nur eine geschmeidige Asphaltoberfläche, auch komfortable Sitz- und Unterstellgelegenheiten sowie jede Menge Hinweisschilder zu gastronomischen oder kulturellen Angeboten oder Anknüpfungspunkte zum Wasserwandern.
„Insbesondere das Teilstück des zwischen Wasungen und Schwallungen, das direkt an der stark befahrenen B19 entlang führt, ist für viele Radfahrer ein Wagnis“, berichtet Schwallungens Bürgermeisterin Martina Pehlert. So schön der Werratal-Radweg auch sei, wurden in den letzten Jahren vermehrt Beschwerden von Radtouristen und Familien laut, die genau dieses gefährliche Teilstück meiden und zum Beispiel in Wasungen auf den Zug umsteigen. „Dank der Kooperation und den Fördermitteln soll der Werratel-Radweg also nicht nur schöner, sondern insgesamt auch sicherer werden“, wünscht sich Pehlert, die sich bereits seit 15 Jahren für dieses Ziel einsetzt.
Als den Bürgermeister der Kreisstadt Meiningen, Fabian Giesder, die Kooperationsanfrage der Nachbarkommunen erreichte, sagt er selbstverständlich sofort zu. „Es ist wichtig, den Werratal-Radweg in seiner Gesamtheit zu betrachten und dass hier alle beteiligten Akteure an einem Strang zu ziehen, denn Besucher denken nicht in Gebietskörperschaften oder Ortsgrenzen.“ Daher freut er sich umso mehr, dass auch der Landkreis als Zugpferd hinter dem Gemeinschaftsprojekt steht und im Rahmen der Kooperationsvereinbarung mit 100.000 Euro unterstützt.
Insgesamt soll das Projekt 3,4 Millionen Euro kosten, im Idealfall hofft man auf Fördermittel in Höhe von rund zwei Millionen Euro. Der Neubau des Streckenabschnittes könnte im kommenden Jahr beginnen.
Infokasten Werratalradweg
Der Werratal-Radweg ist einer der beliebtesten Radfernwege in Deutschland. Auf rund 300 Kilometern führt er von den Werraquellen am Rennsteig durch fachwerkbunte Orte und herrliche Landschaften vorbei an stattlichen Schlössern und stolzen Burgen bis sich bei Hann. Münden Fulda und Werra zur Weser vereinen. Unterwegs gibt es jede Menge kulinarische und kulturelle Höhepunkte. Aber nicht nur touristisch, auch im Alltagsverkehr gewinnt der Radweg zunehmend an Bedeutung. Er durchquert auf einer Länge von rund 50 Kilometern – von Leutersdorf bis Breitungen den Landkreis Schmalkalden-Meiningen.