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Geballte Ladung: Neue Stromtankstelle für E-Autos am Landratsamt eingeweiht

Landrätin Peggy Greiser und Thomas Zingel, Bereichsleiter Technik bei den Stadtwerken Meiningen, testen die neue Ladesäule am Obertshäuser Platz in Meiningen

Das Landratsamt Schmalkalden-Meiningen und die Stadtwerke Meiningen GmbH gehören seit Jahren zu den Vorreitern bei der Erzeugung und Nutzung erneuerbarer Energien.

So gab und gibt es immer wieder Gemeinschaftsprojekte beider Partner, die dabei helfen, unsere Region klimafreundlicher zu machen. So ist in den vergangenen Wochen auf dem Parkplatz vor dem Landratsamt am Obertshäuser Platz 1 in Meiningen eine moderne Stromtankstelle entstanden. Zwei Ladesäulen mit jeweils zwei Ladepunkten (je 22 kW Leistung) sorgen ab sofort dafür, dass bis zu vier E-Autos von Mitarbeitern, Besuchern der Kreisbehörde oder Anwohnern mit Strom für weitere Fahrten versorgt werden können.

Bauherr des Projektes war die Stadtwerke Meiningen GmbH. Das Landratsamt bezuschusste das Vorhaben mit 30.000 Euro. Auch der Anschluss und der Bezahlvorgang erfolgen über die Stadtwerke (mittels Ladekarte). Mit im Boot ist auch die Stadt Meiningen, die über einen Gestattungsvertrag als Grundstückseigentümer das erforderliche Nutzungsrecht einräumte.

Landrätin Peggy Greiser und Thomas Zingel, Bereichsleiter Technik bei den Stadtwerken Meiningen, testeten die neue Ladesäule gleich einmal und ließen Strom in die beiden E-Golfs des Landratsamtes und der Stadtwerke fließen. “Leider gibt es derzeit nur 251 zugelassen Elektro-Pkw im Landkreis. Hier steckt eine Menge Potenzial. Um dieses auszuschöpfen, wollen wir unseren Beitrag leisten, in dem die Lade-Infrastruktur im Landkreis weiter aufgewertet wird”, sagt Landrätin Peggy Greiser. Insgesamt gibt es im Landkreis 18 Ladesäulen beziehungsweise 38 Ladepunkte, an denen E-Autos neue “Kraft schöpfen” können. „Die neue Ladestation am Obersthäuser Platz steht nicht nur den Besuchern und Mitarbeitern des Landratsamtes zur Verfügung. Auch die Anwohner des einwohnerstärksten Gebiets von Meiningen können diese öffentliche Ladestation nutzen. Da die Parkdauer nur werktags von 8 bis 20 Uhr auf 4 Stunden begrenzt ist, kann das E-Auto bequem über Nacht geladen werden”, erklärt Stadtwerke Bereichsleiter Thomas Zingel. 

So sehen sie aus: Eine, der beiden neuen Ladesäulen

Die öffentliche Ladeinfrastruktur, betrieben durch die Stadtwerke Meiningen, umfasst nunmehr sechs Standorte in Meiningen. An allen Ladepunkten werden die Elektrofahrzeuge mit 100 Prozent umweltfreundlichem Ökostrom, der aus erneuerbaren Energiequellen stammt, aufgetankt. Da Elektromobilität in den kommenden Jahren eine stetig wichtigere Rolle einnehmen wird, bauen die Stadtwerke Meiningen die öffentlichen Lademöglichkeiten weiter aus und unterstützen künftig die Installation von nicht öffentlich zugänglichen Ladepunkten.

Auch für die Zukunft haben die Projektpartner vorgedacht: Im Zuge der Erdarbeiten für die elektrischen Anschlüsse wurden zusätzliche Zuleitungen für eine Erweiterungsoption mit zwei weiteren Ladesäulen geschaffen. Damit der Strom für die Ladestation bald auch vor Ort erzeugt werden kann, hat das Landratsamt ein Starkstrom- und entsprechende Datenkabel mit verlegen lassen. Im kommenden Jahr soll hier ein neues Carport entstehen. Das Dach soll mit Photovoltaik-Modulen bestück werden, damit weiterer grüner Strom für das Landratsamt direkt vor Ort produziert werden kann.

Grüne Energie: Landkreis mit nachhaltigen Maßnahmen zum Klimaschutz

Klimaschutz wird im Landkreis Schmalkalden-Meiningen schon lange großgeschrieben. Seit Jahren geht das Landratsamt hier mit gutem Beispiel voran und bietet sogar Serviceleistungen an. Seit 2001 gibt es den Arbeitskreis Energie unter der Regie der Kreisbehörde. Alle zwei Jahre organisieren die Partner gemeinsam die Kreis-Energie-Konferenz, auf der neue Trends, Best-Practice-Beispiele und Fördermöglichkeiten vorgestellt werden. In diesem Rahmen lobt der Landkreis einen Energie-Sparpreis aus. Im Zeitraum von 2009 bis 2018 wurden so Preisgelder für Energiesparprojekte in Höhe von 88.000 Euro ausgelobt. Für eine erfolgreiche Energiewende beraten die Mitglieder des Arbeitskreises Energie nicht nur den Landkreis und seine Kommunen, sondern auch Unternehmer und Bürger. Zudem ist er Herausgeber des Energie-Sparbuchs – ein Bau- und Sanierungsratgeber mit vielen Tipps und Kontakten für alle Energiesparfreunde. Da die Sonne keine Rechnung schickt, hat die Kreisverwaltung alle kreiseigenen Dachflächen auf Solar-Tauglichkeit prüfen lassen und sukzessive geeignete Dächer vermietet oder selbst Photovoltaikanlagen (PVA) installiert. Die Gesamtleistung aller 31 Anlagen beträgt derzeit 1.310 Kilowatt peak (kWp). Mit dem Ertrag könnten rund 315 Durchschnittshaushalte ganzjährig mit grünem Strom versorgt werden. Die CO2-Reduktion liegt insgesamt bei etwa 1.000 Tonnen pro Jahr. Einen Teil des Stromes nutzt das Landratsamt in Meiningen aber auch selbst. Auf den Dächern der Kreisbehörde in Meiningen werden fast 25 Prozent des Strombedarfes für die tägliche Arbeit selbst produziert – der Eigenverbrauch liegt hier bei 86 Prozent. Auch in Sachen Energieeffizienz setzt der Landkreis Schmalkalden-Meiningen seit Jahren auf die energetische Sanierung kreiseigener Gebäude sowie Anlagen und Gerätschaften. Von 2009 bis 2019 wurden in kreiseigene Bildungseinrichtungen, Sporthallen und Heizhäusern rund 46 Millionen Euro investiert und damit die objektbezogenen Kosten im Wärmebereich bis zu 42 Prozent gesenkt. Da gerade in einer großen Verwaltung Computer viel Strom verbrauchen, setzt das Landratsamt auch hier auf Innovationen – auf sogenannte „Thin Clients“. Im Gegensatz zu gewöhnlichen PCs sind die schlankeren Geräte in jeglicher Hinsicht günstiger. Insgesamt wurden bis Ende 2018 knapp 1.100 alte Arbeitsplatzcomputer durch Thin Clients ersetzt. Allein hierdurch werden jährlich Stromkosten in Höhe von 28.600 Euro in der Verwaltung und kreislichen Bildungseinrichtungen im Vergleich zum Basisjahr 2014 gespart. Dieser Techniktausch bewirkt eine CO2-Reduzierung von etwa 56.000 Kilogramm pro Jahr.

Die beiden E-Golfs des Landratsamtes und
der Stadtwerke Meiningen beim Laden.