Das Landratsamt Schmalkalden-Meiningen zählt zu den Vorreitern in Sachen Digitalisierung im Freistaat – nicht zuletzt dank der Einführung der E-Akte im Kommunalen Jobcenter vor sechs Jahren und des neu etablierten Kommunalen IT-Services. Nun gestaltet die Kreisbehörde auch den Arbeitsalltag mit technischer Hilfe flexibler. Landrätin Peggy Greiser und die stellvertretende Vorsitzende des Personalrats, Astrid Vierling, haben in dieser Woche die Dienstvereinbarung zur Mobilen Arbeit unterschrieben und damit auch klare Regelungen dafür definiert. „Ziel ist insbesondere die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu erleichtern“, erläutert Landrätin Peggy Greiser. „Und natürlich spielt mobiles Arbeiten heute auch aus Attraktivitätsgesichtspunkten für Arbeitgeber eine große Rolle – Stichwort Fachkräfteproblematik und Personalgewinnung.“
Wer von zuhause arbeitet, spart sich den Weg ins Büro und kann seine Arbeitszeit flexibler einteilen. Auch aus Arbeitgebersicht ist die Landrätin vom mobilen Arbeiten überzeugt. „Es ist wissenschaftlich belegt, dass Mitarbeiter im Homeoffice effektiver arbeiten und auch motivierter sind.“ Nicht zuletzt bedeuteten weniger Autos auf der Straße auch weniger CO2-Emissionen, wovon auch die Umwelt profitiere.
Für die Erarbeitung der neuen Dienstvereinbarung dankte die Landrätin vor allem der Gleichstellungsbeauftragten Undine Herlan und weiteren beteiligten Fachdiensten, wie dem Personalamt. „Frau Herlan hat sich schon länger für das mobile Arbeiten stark gemacht. Als ich 2018 Landrätin geworden bin, hatten wir ursprünglich eine andere Vorgehensweise anvisiert und wollten zunächst im kleineren Rahmen eine Testphase starten“, berichtet Greiser. „Dann kam Corona und beschleunigte diesen Prozess unheimlich.“ Zeitweise waren bis zu 300 Mitarbeiter der Kreisbehörde im Homeoffice. „Es war zwar ein ziemlicher Kaltstart. Dieser hat uns aber darin bestärkt, dass auf Arbeitsplätzen mobiles Arbeiten möglich und sinnvoll ist. Bis Ende September läuft nun der Abstimmungsprozess zwischen den Führungskräften, dem Fachdienst Personal und dem Personalrat, welche Arbeitsplätze mit entsprechender Option ausgestattet werden sollen. Ab 1. Oktober tritt die Dienstvereinbarung dann offiziell in Kraft. „Es ist aber auch klar, dass nicht alle Arbeitsaufgaben mobil erledigt werden können und dass nicht auf allen Arbeitsplätzen mobiles Arbeiten möglich ist. Wir haben die technischen Voraussetzungen geschaffen, dass etwa 100 Mitarbeiter künftig tageweise auch von zuhause arbeiten können. Bei Bedarf und entsprechender Abstimmung auch mehr“, so Greiser.
„Nicht zuletzt ist mobiles Arbeiten ein Ausdruck des gegenseitigen Vertrauens auf Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite. Es ist auch eine besondere Herausforderung für unsere Führungskräfte. Mobiles Arbeiten muss innerhalb des jeweiligen Fachdienstes so koordiniert werden, dass alles optimal läuft und die Aufgaben richtig dosiert und kontrolliert werden“, betont die Landrätin. Dies betreffe auch die Erreichbarkeit daheim, die vorher zeitlich abgestimmt und gewährleistet sein muss.