Der Landkreis Schmalkalden-Meiningen steht weiterhin hinter dem Ausbau der Bundesstraße 19 und sieht hier dringenden Handlungsbedarf. Das hat der Kreistag in einer mit großer Mehrheit beschlossenen Resolution deutlich gemacht. Das anschließend von Landrätin Peggy Greiser, Ralf Liebaug (Vorsitzender Kreistag) und Stephan Danz (Vorsitzender Ausschuss für Kreisentwicklung, Arbeit und Soziales) unterzeichnete Papier wird nun an das Bundesverkehrsministerium versendet.
Aus der Perspektive des Landkreises sei das Projekt von zentraler Bedeutung, um die Attraktivität des Wirtschafts-, Bildungs- und Tourismusstandortes Schmalkalden-Meiningen weiter zu stärken, heißt es in der Resolution. Insbesondere für die Wirtschaft im nördlichen Teil des Landkreises, sei im Kontext der europäischen Produktionsprozesse und zur Erfüllung von „just in time“ und „just in sequence“ eine verbesserte Verkehrsanbindung an das Autobahnnetz eine der wesentlichen Rahmenbedingungen für eine stabile Weiterentwicklung.
Auch für die Hochschule in Schmalkalden und das Tourismusgebiet südlich des Inselberges würden sich die Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Weiterentwicklung entscheidend verbessern.
Zudem wiesen die Kreistagsmitglieder daraufhin, dass die B 19 „als wichtigste Bundesstraßenverbindung in Nord-Süd-Ausrichtung in der Planungsregion Südwestthüringen“ derzeit weder raumordnerisch noch verkehrsplanerisch ihrer zugedachten Funktion genüge.
Mindeststandards der Erreichbarkeit von Autobahnen und von Oberzentren aus dem Raum des Werratales nördlich von Meiningen bis Eisenach würden nur teilweise erfüllt. Die oft engen Ortsdurchfahrten (im Landkreis Schmalkalden-Meiningen Helba, Welkershausen und Wasungen) behinderten den großräumigen Verkehr und unterliegen zudem erheblichen Verkehrsbelastungen. Gleichzeitig werde dadurch der Leistungsaustausch zwischen dem Mittelzentrum mit Teilfunktionen eines Oberzentrums Eisenach und den Mittelzentren Bad Salzungen, Schmalkalden und Meiningen, der sich in teilweise erheblichen Pendlerströmen manifestiert, als auch die Erreichbarkeit der Bundesautobahnen A4 und A71 behindert.
Nicht zuletzt thematisiert die Resolution auch die Belastung der Anwohner in Meiningen. Diese liege derzeit bei rund 9.400 Kfz pro Tag. Die Nutzung der B 19 werde sich, aufgrund der Bündelungswirkung der B 19, im Jahr 2025 auf 18.600 Kfz (Planung lt. Bundesverkehrswegeplan 2030) erhöhen. Die geplante Straßenverbindung umgeht Meiningen östlich und schließt dabei das nördlich und westlich gelegene Umland an die A 71 an. „Aufgrund dessen wäre der Bau einer Umgehungsstraße, insbesondere für die stark betroffenen Stadteile Welkershausen und Helba eine große Entlastung“, so das Statement des Kreistages.
Foto: Landrätin Peggy Greiser, Ralf Liebaug (im Bild links, Vorsitzender Kreistag) und Stephan Danz (Mitte, Vorsitzender Ausschuss für Kreisentwicklung, Arbeit und Soziales) unterzeichneten nach dem Votum des Kreistages die Resolution für den Bau der B19-Ortsumgehung Meiningen.