Landrätin Peggy Greiser hat sich für ein Verbot von Windrädern im Wald ausgesprochen. „Gerade im Thüringer Wald, im Grabfeld und in der Thüringer Rhön sind wir sehr stark mit unserer Landschaft verwurzelt – gerade mit unseren wundervollen Wäldern. Die Diskussion über Windräder im Wald sorgt deswegen stets dafür, dass nicht mehr rational, sondern nur noch emotional über derartige Vorhaben diskutiert werde. Dies führe zu einem Akzeptanzverlust der Technologie generell und dies könne man angesichts der großen Herausforderungen im Zusammenhang mit dem Klimaschutz nicht riskieren. „Ohne Windräder geht es aber auch nicht. PV-Anlagen und Onshore-Windkraftanlagen produzieren günstiger Strom als neue Kohle-, Gas- oder Dampfturbinen und sind natürlich wesentlich klimafreundlicher“, so die Landrätin. „Wir stehen laut ersten Prognosen vor einem neuen Rekordsommer mit extremen Trocken- und Hitzeperioden. Das wird jeder Landwirt, jeder Hobbygärtner und jeder Waldbesitzer zu spüren bekommen. Wir müssen uns stark für unsere Natur machen, in dem wir klimafreundlicher leben“, so die Landrätin. Dies beinhalte auch die effiziente Nutzung der Windenergie. „Wir haben in Thüringen genügend freie Flächen, wo kein Baum steht, wo Eingriffe in die Landschaft vertretbar sind und wo wir eruieren müssen, ob diese für Windenergie geeignet sind und ob eine wirtschaftliche Betreibung möglich ist.“ Im aktuellen Regionalplan für Südwestthüringen befinden sich mehrere Windkraftvorranggebiete auf Waldflächen – so auch die derzeit heiß diskutierten Anlagen im Grabfeld. Im neuen Entwurf des Regionalplans sind die Flächen in der Gemeinde Grabfeld nicht mehr als Vorranggebiete ausgewiesen. „Ich werde mich daher in der Regionalen Planungsgemeinschaft Südwestthüringen dafür einsetzen, dass dieser Plan schnellstmöglich zum Abschluss gebracht wird und künftig keine Vorranggebiete in Wäldern mehr ausgewiesen werden.“ Die Gemeinde Grabfeld hatte für den Antrag zur Errichtung von drei Windkraftanlagen auf ihrem Gebiet das Einvernehmen verweigert. „Aufgrund der derzeitigen rechtlichen Lage ist der Landkreis aber verpflichtet dieses Einvernehmen zu ersetzen, weil uns rechtlich keine andere Möglichkeit bleibt“, sagt Greiser. „Ich verstehe die Sorgen und Nöte der Bürger, bitte aber auch um Verständnis, dass wir uns in einem rechtmäßigen Verfahren befinden und somit nach Recht und Gesetz zu entscheiden haben.”
Natürlich könne es auch nach einer Änderung des Regionalplans Protest gegen Windräder im Offenland geben, aber dieser werde weniger verfangen, als bei Anlagen im Wald, ist sich die Landrätin sicher, solange Siedlungsgebiete nicht unmittelbar betroffen sind. „Wir müssen einfach ein Bewusstsein für unsere Umwelt schaffen. Der Strom kommt nicht aus der Steckdose, sondern muss irgendwo erzeugt werden. Und wir müssen uns im Klaren sein, dass extreme Wetterereignisse immer mehr zunehmen, wenn Milliarden von Menschen auf der ganzen Welt immer mehr CO2 rausblasen.“