Das Corona-Soforthilfeprogramm des Landkreises Schmalkalden-Meiningen läuft am kommenden Freitag aus. Alle Anträge mit Poststempel bis zum 24. April werden noch bearbeitet. „Wir wissen, dass der Bedarf unserer Wirtschaft weiterhin sehr groß ist, aber in der Zwischenzeit sind die Soforthilfeprogramme von Bund und Land angelaufen und werden aufgrund der höheren Zuschusssummen auch prioritär genutzt“, erklärt Landrätin Peggy Greiser. Zuletzt habe es nur noch vereinzelte Antragstellungen beim Landkreis gegeben.
„Wir haben Mitte März als erster Landkreis in Deutschland innerhalb von 48 Stunden ein Hilfspaket für kleine und Kleinstunternehmen entwickelt, weil Hilfen von Bund und Land erst zu einem späteren Zeitpunkt angekündigt waren und heimischen Firmen Liquiditätsengpässe drohten. Wir haben schnell und pragmatisch gehandelt, um Insolvenzen zu vermeiden“, erklärt Landrätin Peggy Greiser. „Es war aber nie Ziel des Programmes, die Hilfen von Land und Bund zu ersetzen oder möglicherweise gar eine Antragsstellung bei diesen Ebenen entbehrlich zu machen. Das kann ein Landkreis nicht leisten“, sagt die Landrätin.
Insgesamt sind bis Stand 20. April 1092 Anträge auf Soforthilfe des Landkreises eingegangen und bearbeitet worden. „Wir haben bei der Antragstellung geprüft, ob die Unternehmen über die Thüringer Aufbaubank (TAB) womöglich günstiger fahren. In diesen Fällen wurde der Antrag nicht bewilligt. Wir haben den Unternehmen gleichzeitig den Antrag der TAB zugesendet, damit sie so einfach wie möglich bei der Aufbaubank Soforthilfe beantragen können“, erklärt Christoph Zimmermann, Leiter der Zentralen Steuerung im Landratsamt. Der Verweis zunächst die dortigen Hilfen zu beantragen, diente dem Schutz der Antragssteller, da eine Doppelförderung unter Umständen vollständig, zumindest aber teilweise in Anrechnung gebracht wird. Mit anderen Worten: Im Fall der Fälle würde die TAB ihre Soforthilfe um den vom Kreis ausgezahlten Betrag kürzen. „Gleichzeitig haben wir natürlich auch gegenüber den Kommunen eine Verantwortung und können als Landkreis nicht Hilfen von Bund und Land subventionieren. Das ginge zulasten unserer Städte und Gemeinden“, so Zimmermann.
Bewilligt hat die Wirtschaftsförderung des Landkreises nach diesem Prinzip 33 Prozent der Anträge. Insgesamt zahlte der Kreis bis dato 812.000 Euro an notleitende Unternehmen im Landkreis aus. Durchschnittlich wurden knapp 2100 Euro pro bewilligten Antrag gezahlt. „Wir konnten so mehr als 300 kleine Unternehmen unterstützen, damit diese trotz einbrechender Nachfrage ihre Miete oder Stromrechnung bezahlen können. Wir wollen, dass unsere Wirtschaft auch nach Corona noch die ist, die sie vor Corona war“, so Zimmermann. „Wir wissen aber, dass davor ein langes Tal zu durchschreiten ist.“