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Leiterin des Krisenstabes: „…dann sind Ausgangsperren unvermeidlich!“

Angesichts der zunehmenden Ausbreitung des Corona-Virus im Landkreis Schmalkalden-Meiningen warnt Susanne Reum, Vizelandrätin und Leiterin des Krisenstabes im Landkreis, vor weitreichenden Folgen, wenn Teile der Bevölkerung die behördlichen Hinweise und Verbote unterlaufen. Mit ihren Worten unterstützt sie auch den öffentlichen Appell des Schmalkalder Elisabeth Klinikums. Mit der Aktion „Bitte bleibt für uns Zuhause“ hat das Personal die Bevölkerung aufgerufen, das tödliche Virus sehr ernst zu nehmen und soziale Kontakte zu unterlassen, damit die Kapazitäten im Gesundheitssystem nicht überlastet werden.

„Der Schein trügt: Die Fallzahlen in Südthüringen klingen überschaubar, können aber binnen weniger Tage und Wochen explodieren.“ Auch im ländlichen Thüringen sei der Fallanstieg in den letzten ein, zwei Wochen besorgniserregend. „Wenn wir den Trend nicht aufhalten und sich die Fallzahlen, auch in unserem Landkreis, alle zwei Tage verdoppeln, reden wir im schlimmsten Falle in zwei Wochen über Entwicklungen, die auch für das beste Gesundheitssystem der Welt verheerend sein können.“ Die Leiterin des Krisenstabes hofft daher, dass die bisherigen Maßnahmen, wie die Schließung von Kitas, Schulen oder öffentlichen Einrichtungen, Wirkung entfalten und die Infektionskurve abflachen lassen. „Aber alle Maßnahmen bringen wenig, wenn einige Menschen auf egoistische Art und Weise sich und andere gefährden, sich auf den Märkten großen Menschentrauben bilden oder im Supermarkt an der Kasse Gedränge herrscht“, kritisiert Reum. Sie verweist in diesem Zusammenhang auf die Ankündigung der Bundesregierung, am Wochenende zusammen mit den Ministerpräsidenten der Länder über Ausgangssperren befinden zu wollen. „Die Bundesregierung will ein Feedback, wie sich die Deutschen an die – zweifelsohne einschneidenden Regeln – halten. Wenn die Ministerpräsidenten zu der Ansicht kommen, dass ein Teil der Bevölkerung diese wichtigen Regeln ignoriert, dann ist eine Ausgangssperre unvermeidlich.“ Das hätte zur Folge, dass das eigene Haus oder die eigene Wohnung ohne triftigen Grund nicht mehr verlassen werden dürfte, so Reum. Nur wichtige Erledigungen für den Bedarf des täglichen Lebens wie Lebensmitteleinkäufe, Arztbesuche, Post-, Bank- und Apothekengänge oder die Fahrt zur Tankstelle wären erlaubt. Auch der Hin- und Rückweg zur Arbeitsstätte wäre noch möglich.

Aus diesem Grund appelliert die Vizelandrätin an alle Bürgerinnen und Bürger im Landkreis, in ihrem Freundes-, Bekannten und Verwandtenkreis als Multiplikatoren zu fungieren und zum Vermeiden von nicht erforderlichen sozialen Kontakten, Ausflügen, Besuchen von Parks, Spielplätzen, Innenstädten aufzurufen. „Dazu gehört auch das gemeinsame Grillen, Eislecken oder jeglicher Stadtbummel. Wir müssen uns jetzt disziplinieren, damit wir uns bald nicht noch mehr einschränken und Tote im Freundes- und Verwandtenkreis beklagen müssen.“ Jeder Bürger werde sich vielleicht nach der Krise selbst hinterfragen, was er für die Gesellschaft getan hat und was er vielleicht lieber hätte tun sollen.

Die Leiterin des Krisenstabes empfiehlt allen Bürgerinnen und Bürgern sich aus seriösen Quellen wie der Internetseite des Landratsamtes (www.lra-sm.de) oder des Robert-Koch-Instituts (www.rki.de) über aktuelle Entwicklungen zu informieren.