Die Eröffnung der Podiumsrunden startete fulminant mit der emotional ergreifenden Performance eines Ensembles aller Schauspielkurse der Christophine Kunstschule unter Leitung von Elke Büchner. Die Musiker des Polizeimusikkorps beförderten die Stimmung durch ihre musikalische Umrahmung, unter anderem durch den Titel „Die Gedanken sind frei“.
Nach der Rückschau von Kreisarchivarin Angelika Hoyer auf die Entstehungsgeschichte der Podiumsdiskussion zur Umrahmung der Sonderausstellung in Form von Oral History, startete die Diskussion. Ehemalige Grenztruppenangehörige, Volkspolizisten sowie Bürger aus dem Landkreis Meiningen und ein ehemaliger Polizist aus Mellrichstadt wussten über den Alltag an der Grenze sowie über manch kuriosen Grenzübertritt zu berichten. Auch Fluchtversuche und der „Schießbefehl“ fanden Eingang in die Diskussion. Wie erfolgte der massive Ausbau der Grenzsperranlagen? Wie erfolgten die Kontrollmaßnahmen an der Grenzübergangsstelle Henneberg/Eußenhausen (GÜST)? Wie erlebten etwa die Bürger der Grenzgemeinde Birx die Grenze in ihrem unmittelbaren Wohnumfeld die Grenze? Wie erlebten ehemalige Grenzsoldaten den Dienst auf der GÜST?
Dabei lieferten die Podiumsteilnehmer den Zuhörer nicht nur interessante Informationen, sondern sogar neue Erkenntnisse. Etwa, dass die direkte Kontrolle der Ausweispapiere am Grenzübergang durch als Grenztruppen getarnte Stasi-Mitarbeiter durchgeführt wurde. Die DDR-Grenztruppen an der Grenzübergangsstelle Henneberg/Eußenhausen spielten im normalen Ablauf der Grenzkontrollen eine eher untergeordnete Rolle, denn die Staatssicherheit hatte hier das Weisungs- und Kontrollrecht.
Der Leiter der Runde, der Kulturreferent des Landkreises Rhön-Grabfeld, Hanns Friedrich führte die Teilnehmer mit geschickt gestellten Fragen und auf routinierte Weise durch den Abend.
Die nächsten Podiumsabende finden zu folgenden Terminen statt:
20.11.2019 | 19.00 Uhr – Thema: „Kerzen – Gebete – Demonstrationen“ Der Umbruch in der DDR
27.11.2019 | 19.00 Uhr – Thema: „Die Grenze ist offen“ – Freudentaumel und Euphorie in Ost und West
04.12.2019 | 19.00 Uhr – Thema: „Die Kinder der Wende“ – Unser Land heute
Veranstaltungsort:
Landratsamt Schmalkalden-Meiningen
Obertshäuser Platz 1
Saal / Haus 3
98617 Meiningen
Hinweise zur
2. Podiumsdiskussion, Mittwoch, 20. November 2019, 19.00 Uhr
„1989 Die Grenze bricht auf! Warum ist es wichtig, sich zu erinnern?“
Programmablauf:
Thema:
„Kerzen – Gebete – Demonstrationen“
Der Umbruch in der DDR
Ablauf:
• Begrüßung Kreisarchivarin Angelika Hoyer mit Überleitung zur gestischen Perfor-mance der Schauspielkurse der Christophine Kunstschule an der VHS Meiningen unter dem Titel „Mauersegler trauern nicht“
• Kurze Pause zum Umbau der Bühne
• Rückblick auf die Vorbereitung der Podiumsdiskussionen, Kreisarchivarin Angelika Hoyer
• Beginn der Podiumsdiskussion
Foto: Diskutierten über den Alltag in der Grenzregion: Uwe Reitzner (v.l.). Fritz Müller, Ralf Luther, Gerhard Müller, Detlef Deutsch