Die Wirtschaft im Landkreis Schmalkalden-Meiningen ist mit dem heimischen Sandort insgesamt recht zufrieden. Das ist das Ergebnis der Standortanalyse der Industrie- und Handelskammer Südthüringen (IHK). Im vergangenen Jahr wurden hierzu insgesamt 5.000 Unternehmen im Kammerbezirk befragt, davon rund 1.600 Firmen aus dem Landkreis Schmalkalden-Meiningen. Summa Summarum erhielt der Landkreis die zweitbeste Standortbenotung der Südthüringer Gebietskörperschaften. Allerdings reichte es auch für die Prachtregion nur zur Gesamtnote 2,74 – was einem „Befriedigend“ entspricht – die gleiche Bewertung erhielt der Landkreis bei der letzten Standortanalyse vor sieben Jahren. „Die Unternehmen sind insgesamt kritischer und anspruchsvoller geworden, das merken wir an den Ergebnissen”, sagte IHK-Hauptgeschäftsführer Ralf Pieterwas bei der Präsentation der Ergebnisse. Er führte dies auf den wachsenden Wettbewerb unter den Regionen, aber auch unter den Unternehmen insgesamt zurück. In Summe nahm die IHK 44 Standortfaktoren unter die Lupe. Als Standortvorteile bewerteten die Unternehmen beispielsweise die gute überregionale Erreichbarkeit über Straßen, die Personal- und Lebenshaltungskosten oder die vorhandenen Angebote an Schulen und Kindergärten. Als Nachteilig werden unter anderem Strom- und Gaspreise, die Breitbandanbindung, Gewerbesteuersätze oder die Verfügbarkeit von Fachkräften betrachtet. Landrätin Peggy Greiser verwies in diesem Zusammenhang auf die aktuellen Kampagnen des Landkreises – „Karriereheimat.de“ und „Prachtregion.de“ – mit denen der Kreis sich als „prächtiger“ Lebensmittelpunkt mit glänzenden beruflichen Perspektiven vermarktet. Die Gewerbesteuerhebesätze lägen im Landkreis auf durchschnittlichem Niveau im Thüringer Vergleich – hier habe der Freistaat die Städte und Gemeinden über das Druckmittel des Kommunalen Finanzausgleichs bereits vor Jahren dazu getrieben, die Hebesätze auf das vom Land vorgegebene Niveau anzuheben. Weiter kritisierte die Landrätin den Bund und dessen schlechtes Management bei der Energiewende mit dem Ergebnis der hohen Energiekosten in der Region für Unternehmen und Bürger – eine Entwicklung, die mit den geplanten Stromtrassen wie dem Südlink sicher nicht besser wird. Ähnliches gelte beim Breitbandausbau, wo in Deutschland vieles schief gelaufen sei und auch im Landkreis in einigen Kommunen großer Nachholbedarf bestehe. Einige Städte und Gemeinden des Landkreises surfen allerdings seit mehreren Jahren bereits im schnellen Internet – so etwa Steinbach-Hallenberg, große Teile der Kommunen Grabfeld, Meiningen, Schmalkalden, Floh-Seligenthal, Zella-Mehlis oder Breitungen. „Wir werden die Ergebnisse in der nächsten Bürgermeister-Dienstberatung vorstellen und mit unseren Kommunen gemeinsam besprechen, bei welchen Themen wir die Standortbedingungen für unsere Unternehmen positiv beeinflussen können“, kommentiert Peggy Greiser.
IHK-Standortanalyse: Unternehmen im Landkreis recht zufrieden
