Das Kommunale Jobcenter Schmalkalden-Meiningen kann auch in diesem Jahr auf eine sehr erfolgreiche Bilanz zurückblicken. Insgesamt 978 arbeitslose Personen mit Grundsicherungsbezug konnte der Fachbereich Arbeit im Landratsamt im Jahr 2018 in den ersten Arbeitsmarkt integrieren, 119 Kunden hatten davon einen Migrationshintergrund. Das wirkt sich auch auf die SGB-II-Arbeitslosenquote aus: Lediglich 2,1 Prozent der Erwerbsfähigen bezogen im November 2018 Leistungen nach dem Zweiten Sozialgesetzbuch. Im Vorjahr waren es noch 2,5 Prozent gewesen. Zum Vergleich: Die allgemeine Arbeitslosenquote für beide Rechtskreise sank lediglich von 3,9 auf 3,6 Prozent. „Damit hat unser Kommunales Jobcenter einen großen Anteil an der erfolgreichen Entwicklung der Arbeitslosenquote“, konstatiert Fachbereichsleiterin Steffi Ebert. Die gute Arbeit des Kommunalen Jobcenters und die positive Entwicklung am regionalen Arbeitsmarkt macht auch ein Blick auf bundes- beziehungsweise landesweite Vergleichsdaten deutlich: Während die SGB-II-Arbeitslosenquote im Landkreis im November bei 2,5 Prozent lag, betrug diese sowohl im Bund als auch in Thüringen mit 3,2 Prozent deutlich höher.
Lokale und regionale Arbeit
Das Konzept „Leistungen aus einer Hand“ habe sich bewährt, unterstreicht Jobcenter-Leiterin Steffi Ebert, denn das regionale Jobcenter agiert erfolgreich mit verschiedenen Fachdiensten im Landratsamt wie Jugendamt, Ausländerbehörde und Wirtschaftsförderung sowie mit Schulen und Einrichtungen der kommunalen Standortpolitik. „Das Ergebnis sind bürgernahe kommunale Leistungen des Jobcenters, kurze Wege, rasche Entscheidungen, umfassende und ganzheitliche Angebote und nachhaltige Unterstützungen“, sagt Ebert. Insgesamt betreute das Kommunale Jobcenter – als eines von 104 Kommunalen Jobcentern bundesweit – im bisherigen Durch dieses Jahres 3.911 erwerbsfähig hilfebedürftige Personen im Alter von 15-65 Jahren in durchschnittlich 3.015 sogenannten Bedarfsgemeinschaften.
„Wir als Kommunales Jobcenter im Landkreis Schmalkalden-Meiningen nehmen unsere Verantwortung ernst, Sozialpolitik vor Ort aktiv mitzugestalten. Wir entwickeln lokale und regionale Angebote, die sich gut mit den Maßnahmen unserer örtlichen Netzwerkpartner verzahnen“, sagt Steffi Ebert. Den Vorteil der dezentralen Struktur wird im täglichen Geschäft als auch in der Arbeit für die Bürger der Region genutzt. Kreative, maßgeschneiderte Lösungen werden etwa für junge Leute, seit dem Jahr 2015 zunehmend auch für Menschen mit Migrationshintergrund, für Männer und Frauen mit gesundheitlichen Einschränkungen oder mit anderen Problemlagen angeboten. Die dem Kommunalen Jobcenter zur Verfügung stehenden finanziellen Mittel des Bundes werden direkt für die regional erforderlichen Bedarfe der Förderung von Eingliederungen und anderen Unterstützungshilfen nach den gesetzlichen Vorgaben aufgewendet.
Menschen mit Migrationshintergrund seit 2015 ebenfalls im Fokus
Effektiv und sinnvoll wurden in den vergangenen Monaten und werden auch künftig für Personen mit Migrationshintergrund verschiedene Maßnahmen durch die finanzielle Unterstützung des Landes oder Bundes durchgeführt. Seit 2015 hat sich das Kommunale Jobcenter parallel auch auf den Kreis der geflüchteten Menschen und die damit verbundenen regionalen Bedarfe ausgerichtet und auch hier in Kooperation mit Bildungsträgern der Region zahlreiche Angebote implementiert, angefangen von Integrations- und Sprachkursen, die durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge finanziert werden, über den Europäischen Sozialfonds geförderte Maßnahmen und Beratungsstellen, die geflüchteten Menschen bei ihrer Integration im Landkreis und der beruflichen Orientierung helfen sollen – bis hin zu Projekten, die sich gezielt an Frauen mit Migrationshintergrund richten und diese mit ihren individuellen Bedürfnissen aktiv ansprechen. So gibt es seit September dieses Jahres ein Projekt, das sich vorrangig an Frauen mit Migrationshintergrund richtet und das Ziel hat, diese durch Aufklärung, Orientierungs- und Aktivierungsarbeit gezielt in der Gesellschaft zu integrieren und am Ende auch Zugänge in eine Erwerbstätigkeit zu schaffen. Fragen zu Möglichkeiten der Kinderbetreuung, Schulpflicht, Unterstützungsmöglichkeiten im Hinblick auf Familie und Gesundheit sind hierbei ebenso Bestandteil wie ein Überblick über Ausbildungs- und Arbeitsmöglichkeiten und gesamtgesellschaftliche sowie kulturelle Zusammenhänge.
Passgenaue Projekte zur Integration
Auch für junge Menschen unter 30 Jahren bietet das Kommunale Jobcenter zahlreiche Möglichkeiten – auch in Kooperation mit dem Land Thüringen. Das Projekt „PRAOMA“ ist eine äußerst praxisorientierte Maßnahme zur Unterstützung der Ausbildungs- und Arbeitssuche, die Beratungsstelle „BAUM“ bietet Jugendlichen Hilfe bei verschiedenen Problemlagen.
„Unsere tägliche Integrationsarbeit soll Betriebe und Bewerber passgenau zusammenführen. Dabei spielen sowohl unser Arbeitgeberservice als auch alle Sachbearbeiter in den Fachdiensten Eingliederung in Arbeit eine wichtige Rolle“, betont die Chefin des Jobcenters. Mithilfe von Weiterbildungen werden gezielt vorhandene Qualifikationsdefizite bei erwerbslosen Arbeitnehmern reduziert. „Unser erklärtes Ziel ist es, einen Beitrag zur regionalen Fachkräftesicherung zu leisten“, betont Steffi Ebert.
Gute Beispiele sind die Aktivierungsmaßnahme „TUI“, die praxisbezogen(e) berufspraktische Kenntnisse testen und vermitteln soll oder das eigens im Landkreis entwickelte Projekt „Patenschaften“. Dieses Modellprojekt unterstützt langzeitarbeitslose Menschen, die wieder erfolgreich in Arbeit integriert werden können. Durch die Besonderheiten der kommunalen Möglichkeiten können hier sogar zusätzliche finanzielle Unterstützungsleistungen für Teilnehmer sowie für Arbeitgeber angeboten werden, welche anderweitig nicht möglich gewesen wären. „Wir beraten und unterstützen arbeitssuchende hilfebedürftige Menschen und regionale Wirtschaftsunternehmen gleichermaßen. Wir arbeiten Hand in Hand mit Unternehmen und Betrieben, um so geeignete Bewerber für Arbeits- und Ausbildungsstellen zu finden. Wir werden künftig unseren Fokus noch stärker auf den Übergang Schule-Beruf lenken“, betont die Leiterin des Jobcenters.
Schwerpunkt: Menschen mit verschiedenen Problemlagen
Ein besonderer Schwerpunkt der Arbeit liegt in der Unterstützung von Menschen mit verschiedenen Problemlagen. Maßgeschneiderte Angebote wie „Tizian“ für Hilfesuchende mit Kindern, als auch die Projekte „Tizian plus“ und „Kugel“ helfen bei der Bewältigung von schwierigen persönlichen und sozialen Situationen, die die betroffenen Teilnehmer oft nicht aus eigener Kraft lösen können.
Aktuell beschäftigt sich das Kommunale Jobcenter zudem mit dem Thema der „Sozialen Teilhabe am Arbeitsmarkt MitArbeit“ und der praktischen Umsetzung der neuen Förderinstrumente der Bundesregierung für Langzeitleistungsbezieher beziehungsweise Langzeitarbeitslose im SGB II. Ab 1. Januar 2019 können geförderte Arbeitsverhältnisse in Gemeinden, Vereinen und Wirtschaftsunternehmen implementiert werden.
Das Kommunale Jobcenter unterliegt – wie auch die übrige Kreisverwaltung – der Kontrolle durch den Kreistag. So werden durch die gemeinsame Beiratsarbeit regionale Schwerpunkte bei der Förderung von regionalen und kommunal notwendigen Lösungen zur Unterstützung der Arbeit mit den hilfebedürftigen Menschen im Landkreis gesetzt. Im regelmäßigen internen sowie externen Dialog mit verschiedenen Partnern werden Konzepte und Methoden ständig weiterentwickelt, um die Menschen auch in einer sich wandelnden Arbeitswelt mit flexiblen und passgenauen Leistungen und Angeboten zu unterstützen.
Weiterführende Informationen finden Sie auf unserer Internetseite www.lra-sm.de/jobcenter. Eine persönliche Information und Beratung können Sie gerne über unser Servicetelefon mit der Rufnummer 03693/ 485 8444 erhalten.