Landrätin Peggy Greiser bittet alle Bürgerinnen und Bürger im Landkreis um Unterstützung für die an Blutkrebs erkrankte Lina Lotta aus Kaltensundheim. „Mit hoher Wahrscheinlichkeit ist eine Stammzellspende ihre einzige Überlebenschance “, sagt Greiser im Vorfeld der Registrierungsaktion am kommenden Sonntag, 16. Dezember 2018, in der Wentorf GmbH in Kaltensundheim. Hier können sich Freiwillige als potenzielle Stammzellspender bei der DKMS registrieren lassen. „Es geht mir unglaublich nahe, dass ein siebenjähriges Mädchen gegen diese bösartige Krankheit kämpfen muss – und das bereits zum zweiten Mal in ihrem jungen Leben“, sagt Greiser. „Ich würde mir wünschen, dass sich möglichst viele Menschen an der Registrierung beteiligen. Jeder einzelne könnte der so dringend benötigte genetische Zwilling sein, jeder Einzelne ist ein potenzieller Lebensretter. Dafür drücke ich Lina und ihren Eltern ganz fest die Daumen“, so Peggy Greiser. Linas Mutter Christin arbeitet im Landratsamt – auch hier wurde ein interner Aufruf gestartet. „Gerade jetzt in der Weihnachtszeit sind Nächstenliebe und Mitmenschlichkeit gefragt“, so die Landrätin.
Bislang ist die weltweite Suche nach einem passenden Spender für Lina erfolglos geblieben. Wer gesund und zwischen 17 und 55 Jahren alt ist, kann helfen und sich in die Datenbank des DKMS aufnehmen lassen.
2014, als Lina erstmalig an Leukämie erkrankte, war die Diagnose ein Zufallsbefund. Bei einer Fußverletzung, die sich Lina in der Kita zugezogen hat, wird ein Blutbild gemacht – das Ergebnis und dessen Ausmaß ist für die Familie kaum begreifbar, weil Lina zu diesem Zeitpunkt vollkommen gesund wirkte und keinerlei Symptome zeigte. Kurz nachdem Lina und ihre Eltern den ersten Schock überwunden hatten, kam die nächste schlechte Nachricht. Die Therapie zeigte nicht den gewünschten Erfolg, immer wieder gab es Komplikationen – ein langes Bangen und Hoffen begann. Nach vielen Krankenhausaufenthalten und Chemotherapien wurde Lina im Sommer 2016 entlassen und konnte endlich wieder Kind sein. Ein halbes Jahr später endete die Dauertherapie und die Familie begann wieder vorsichtig, das langersehnte “normale” Leben zu genießen und zu leben.
Im August 2018 wurde Lina voller Vorfreude eingeschult. Sie ist eine sehr gute Schülerin, hat viele Freundinnen, das Lernen fällt ihr nicht schwer. Es ging ihr gut. Nur wenige Wochen nach Schulbeginn klagte Lina immer wieder über Rückenschmerzen. Da die regelmäßigen Blutkontrollen keine Auffälligkeiten zeigten, waren die Eltern vorerst beruhigt. Ende November folgte dann der Schock: „In der Wanne sahen wir an Linas Körper auffällig viele blaue Flecke. Am nächsten Morgen fuhren wir sofort ins Krankenhaus und erhielten leider das Ergebnis, das wir so fürchteten: Lina hatte einen Rückfall. Der Blutkrebs war zurückgekehrt“, berichtet Mutter Christin.
Lina ist von Natur aus ein sehr wissbegieriges und lebensfrohes Mädchen, dass das Leben in vollen Zügen genießt. Eines ihrer liebsten Hobbys sind kochen und backen. Lina liebt Pferde, sie malt und bastelt gerne, nach der Schule tobt sie mit ihren Freundinnen im Garten. An all das ist im Moment nicht zu denken. Jetzt muss sie zum zweiten Mal den Blutkrebs bekämpfen. In all der Zeit hat Lina immer viel Stärke gezeigt und auch in den schlimmsten Momenten immer gesagt, dass sie den Krebs besiegen wird. „Damit dieser Wunsch in Erfüllung geht, braucht sie jetzt die Hilfe der ganzen Bevölkerung“, ruft Greiser zur Registrierungsaktion auf.
Die Aktion findet statt am:
Sonntag, 16. Dezember 2018
von 11:00 bis 16:00 Uhr
Wentorf GmbH
Im Lottengrund 3
98634 Kaltensundheim
Foto: Lina wird seit ihrer Neuerkrankung im November dieses Jahres durchgängig im Uniklinikum in Jena behandelt. Der erste Behandlungsblock der Chemotherapie ist bis Silvester angesetzt und nur mit etwas Glück darf Lina an Weihnachten für einige Stunden nach Hause, nach Kaltensundheim. Foto: Privat