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„Prachtregion.de“: Kritiker schalten Werberat erneut wegen Popo-Werbung ein – Landrätin mit Kampagnen-Start zufrieden

Die Po-Werbung des Landkreises Schmalkalden-Meiningen wird auch in diesem Jahr den Deutschen Werberat beschäftigen. Das Gremium hat den Landkreis zur Stellungnahme aufgefordert, nachdem entsprechende Beschwerden bei den Werbewächtern eingegangen waren. Der Abdruck des Slogans „Prachtregion.de“ auf den Shorts der Spielerinnen des Volleyball-Bundesligisten VfB Suhl Lotto Thüringen suggeriere noch mehr als der Slogan „beste-lage.com“ aus dem letzten Jahr, dass es sich bei der beworbenen Prachtregion um das Gesäß der Spielerinnen handelt, so argumentieren die Beschwerdeführer beim Deutschen Werberat. Dies stelle eine Herabwürdigung dar, da die Spielerinnen auf ihre Körperlichkeit reduziert würden.

Landrätin Peggy Greiser wies die Kritik entschieden zurück und kündigte eine detaillierte Stellungnahme des Landkreises an. „Ich finde die Internetseite Prachtregion.de, um die es ja eigentlich geht, sehr gelungen – ebenso wie das witzige Wortspiel auf den Hosen. Die meisten Menschen haben das auch verstanden, das zeigen die Online-Umfragen bei  verschiedenen  Medienhäusern wie Antenne Thüringen oder Thüringen24“, so die Landrätin. Hier bewerteten 83 bis 90 Prozent der Nutzer die Idee mit dem Prachtregion-Slogan als „gut“ oder „super“. Auch auf den Facebook-Seiten von insuedthüringen.de, BILD, Berliner Kurier oder EXPRESS, wo die Marke Prachtregion ebenfalls platziert werden konnte, gab es fast ausschließlich positive Kommentare und Emoticons. Auch im führenden Branchenmagazin W&V findet sich der Landkreis in der Online-Ausgabe mit Prachtregion.de in einem Special für Regionalmarketing wieder. Zudem berichteten bereits große Fernsehsender wie RTL im Frühstücksfernsehen über die Kampagne. Weitere Drehtermine sind bereits vereinbart. „Der Aufschlag ist absolut  gelungen“, konstatiert die Kreischefin.

Po-Werbung sei im Volleyball, aber auch in anderen Sportarten wie Boxen oder Handball seit vielen Jahren völlig normal. „Auch die Volleyballerinnen aus Dresden, Schwerin, Vilsbiburg oder Stuttgart, aber auch verschiedene Männermannschaften, werben mit doppeldeutigen Slogans auf dem Po“, erklärt Greiser. „Ich finde nichts Anstößiges daran. Durchtrainierte Sportler sind wie Models sexy Werbeikonen. Da guckt man als Frau und als Mann gerne hin. Und: Die Suhler Volleyballerinnen sind taffe Frauen und gestandene Leistungssportlerinnen, die entscheiden sehr selbstbestimmt, ob sie das gut finden oder nicht“, bekräftigt die Landrätin. Durch den Aufdruck „Prachtregion.de“ sei auch klargestellt, dass es sich um eine Internetseite für Regionalmarketing handle und dass nicht das Gesäß der Spielerinnen beworben werde. „Wenn einige selbsternannte Feministinnen ihren Verstand gebrauchten, stünde dies auch den feministischen Frauenbewegungen gut zu Gesicht“, unterstreicht Greiser. Harsch geht die Landrätin mit der Initiative Pinkstinks Germany, die zum Protest und Shitstorm gegen den Landkreis aufgerufen hatte, ins Gericht. Die Kampagnenorganisation kämpft sonst etwa gegen rosa Überraschungseier und will die Dominanz der Farbe Pink bei Mädchenkleidung und -spielzeug eindämmen. „Ich empfinde auch bestimmte Rollenvorstellungen, die gerade im Fernsehen oder im Handel vorgelebt werden, als fragwürdig. Aber am Ende sollten der Verbraucher gestärkt werden, um bewusste und richtige Entscheidungen zu treffen. Wir brauchen keine selbsternannten Sittenwächter oder einen ausgemachten Gender-Wahnsinn!“

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