Revolution Train: Mehr als 2000 Schüler erleben eindrucksvolle Drogenprävention – umfangreiches Rahmenprogramm durch Netzwerkpartner
Die Zahlen sind alarmierend: Beim Konsum wie beim Handel mit Rauschgift zeigt sich, dass die Tatverdächtigen immer jünger werden – so resümierte jüngst die Polizeiinspektion Schmalkalden-Meiningen bei der turnusmäßigen Auswertung der Polizeistatistik. Ein Viertel aller Verstöße begingen Jugendliche und Heranwachsende – teilweise im Alter von gerade einmal 12 Jahren. Ein Trend, der bundesweit immer mehr zunimmt. Auch der Chef der Erfurter Landespolizeiinspektion bekannte jüngst öffentlich, dass er keine drogenfreie Schule kenne – abgesehen von den Grundschulen.
„Dieses Problem können wir nur gesamtgesellschaftlich angehen“, sagte Landrätin Peggy Greiser. Behörden, Polizei, Schulen, Sozialarbeiter, Eltern – alle seien hier gefragt. „Wer beim Drogenproblemen wegschaut, hat schon verloren“, betonte die Landrätin.
Ohne erhobenen Zeigefinger
Um Jugendliche ohne erhobenen Zeigefinger vor den Gefahren von Drogen zu warnen und aufzuklären, hat der Landkreis zusammen mit regionalen Partnern wie der Rhön-Rennsteig-Sparkasse, Sandvik Tooling Supply Schmalkalden, AOK Plus oder der Horst Bauerschmidt KG keine Kosten und Mühen gescheut, um mit dem Revolution Train ein spektakuläres Anti-Drogenprojekt zu präsentieren. Der Anti-Drogenzug, der sechs Tage im Landkreis Station macht, appelliert auf interaktive Weise an die Gefühlswelt der Heranwachsenden und spricht alle Sinne an. Die Besucher gehen buchstäblich durch die reale Geschichte einer Drogensucht, die sie in mehreren Kinosälen in den einzelnen Wagons des Anti -Drogen-Zuges verfolgen. Nach jedem Filmabschnitt folgt eine realistisch nachgestellte Szene, die direkt mit Drogen zusammenhängt – eine Autounfallstätte, eine Gefängniszelle, ein Drogennest. Zugleich stimmen die Schüler an mehreren Stellen der „Zuggeschichte“ in Fragebögen ab, wie sie sich in der betreffenden Situation selber verhalten würden. „Wir sind überzeugt, dass wir hiermit eine nachhaltige Wirkung erzielen“, sagte Landrätin Peggy Greiser und meint auch die Nachbehandlung im Unterricht oder die Anschlusskommunikation in der Familie und im Freundeskreis.
Im Rahmen des Programms nehmen die Schüler zusätzlich an einem Forschungsprojekt teil. Zu diesem Zweck füllen sie vor, während und nach dem Programm einen Fragebogen aus. Sie beantworten anonym Fragen bezüglich ihrer Freizeitgestaltung und ihrer Erfahrung mit Suchtmitteln. Nach Auswertung der Daten können dann Schwerpunkte bei der anschließenden Drogenprävention gesetzt werden.
Erreichen will der Landkreis vor allem Schulen. Mehr als 2000 Schülerinnen und Schüler aus fast allen Regelschulen, Gemeinschaftsschulen und Gymnasien profitieren von dem einmaligen Angebot. Am Montag, 17. September 2018, hält der „Silberne Riese“ zunächst am Bahnhof in Zella-Mehlis. Am Dienstag, 18. September geht es weiter nach Schmalkalden, bevor der Zug am Donnerstag, 20. September, am Bahnhof in Meiningen Station macht. An fünf Tagen steht der Revolution Train somit allein für Schulen zur Verfügung, die kostenlosen Eintritt erhalten.
Umfangreiches Informationsangebot:
An allen drei Stationen ist zudem ein umfangreiches Rahmen- und Informationsprogramm geplant. An mehreren Ständen außerhalb des Zuges präsentieren sich Netzwerkpartner des Landratsamtes in der Präventionsarbeit. Deutsches Rotes Kreuz, Kreissportbund, Beratungsstellen aus dem Landkreis, das Landratsamt mit der schulbezogenen Jugendsozialarbeit, Polizei und Verkehrswacht klären auf und informieren. Auch das Saftmobil ist mit frischgemixten Cocktails vor Ort und wird den Schülern beweisen, dass Frischgepresstes nicht nur besser bekommt, sondern auch besser schmeckt als Hochprozentiges. In Schmalkalden bietet die Villa K sogar ein kreatives Bühnenprogramm. Die Freiwillige Feuerwehr ist ebenfalls vor Ort und gewährt Einblicke in zwei Einsatzfahrzeuge.
Tickets für den 22. September 2018 in Meiningen nur im Vorverkauf erhältlich!
Am Samstag, 22. September 2018, hat die interessierte Öffentlichkeit die Möglichkeit, dieses einzigartige Projekt der Drogenprävention am Bahnhof in Meiningen (Zugang zum Gleis erfolgt gegenüber Berliner Straße 1, nach Spielothek) zu besichtigen. Tickets sind im Landratsamt in Meiningen sowie in den Außenstellen in Schmalkalden (jeweils an der Rezeption) und in Zella-Mehlis (in der Kfz Zulassung) für 5 Euro erhältlich. Tickets gibt es nicht vor Ort, sondern nur im Vorverkauf! Da zeitlich versetzt immer nur 15 Personen in den Revolution Train dürfen, sind die Tickets an konkrete Zeiten im 20-Minuten-Takt gebunden. Sofern die Karteninhaber am 22. September 2018 nicht pünktlich zur angegebenen Zeit am Zug sind, verfällt die Karte.
Foto: Am 22. September steht der Revolution Train in Meiningen für alle Interessierte zur Verfügung. Tickets gibt es nur im Vorverkauf.