Ein zweijähriges Mädchen aus Breitungen ist am heutigen Mittwoch, 30. September, wahrscheinlich an den Folgen einer Hirnhautentzündung (Meningitis) im Klinikum Bad Salzungen verstorben. Die Kontaktpersonen im Breitunger Kindergarten, den das Mädchen besuchte, sowie die Kontaktpersonen aus dem Umfeld sind informiert und werden prophylaktisch behandelt.
Die endgültigen Ergebnisse der Diagnose, welcher Erreger den Tod des kleinen Kindes verursacht hat, stehen laut Dipl.-Med. Claudia Heidrich, Leiterin des Gesundheitsamtes im Landkreis Schmalkalden-Meiningen, noch aus. Der behandelnde Arzt aus dem Bad Salzunger Klinikum habe dem Gesundheitsamt den Erkrankungsverdacht vorschriftsgemäß gemeldet.
Bis gestern Nachmittag noch äußerten sich bei dem Kleinkind keinerlei auffällige Symptome. Laut Information des Gesundheitsamtes musste sich das Mädchen zum Abend hin übergeben und die Eltern bemerkten Fieber (39,5°). In den Morgenstunden verabreichten sie der Kleinen Fiebersaft. Als sich der Zustand allerdings zusehends verschlimmerte und die Eltern für eine Erkältung untypische Symptome feststellten, brachten sie ihre Tochter um circa 6.30 Uhr in das Klinikums Bad Salzungen, wo die 2-Jährige dann bereits um circa 7.00 Uhr verstarb.
Die Meldung über den Fall erhielt das Gesundheitsamt am Mittwochvormittag. Es nahm umgehend den Kontakt mit den Eltern des Kindes und der Einrichtung in Breitungen auf, um die Personen im näheren und familiären Umkreis, die unmittelbar Kontakt zu dem Mädchen hatten, zu ermitteln. Als Kontaktpersonen gelten neben den Familienangehörigen des erkrankten Kindes auch die Kindergartenkinder sowie ErzieherInnen.
„Wir haben schnell reagiert und alle notwendigen Vorsichtsmaßnahmen getroffen, um die Kontaktpersonen vor einer Infektion zu schützen“, sagt Gesundheitsamtsleiterin Dipl.-Med. Claudia Heidrich. Während Eltern und Familienangehörige bereits im Klinikum prophylaktisch versorgt wurden, verabreichten die Mitarbeiter des Gesundheitsamtes den Kindern und ErzieherInnen im Kindergarten ein vorbeugendes Antibiotikum (Chemoprophylaxe), das vom Robert Koch-Institut empfohlen wird. Heidrich appelliert an alle Beteiligten, die Kontakt mit dem erkrankten Kleinkind hatten, auf die Einnahme der verordneten Medikamente zu achten. Eine solche Antibiotikaprophylaxe ist bis zu zehn Tagen nach einem Kontakt mit einem Meningitiserkrankten sinnvoll.
Heidrich warnt ausdrücklich vor Panik bei den betroffenen Eltern und in der Bevölkerung. Durch das schnelle Agieren des Klinikums und Gesundheitsamtes wurde das Erkrankungsrisiko auf ein Minimum reduziert. Trotz des schnellen Verlaufs der Erkrankung bei dem jungen Mädchen bestehe kein Grund zur Sorge für die Bevölkerung, da die Erreger der Hirnhautentzündung nur durch sehr engen Kontakt und durch Tröpfcheninfektion übertragbar sind. Es erkrankt auch nicht jeder, der sich infiziert hat, letztlich an einer Meningitis. Bemerken Betroffene grippeähnliche Symptome sollten diese wie normal auch den Arzt beziehungsweise Kinderarzt konsultieren zur weiteren Diagnose.
„Weitere Verdachtsfälle gibt es derzeit nicht, ebenso liegen keine Hygienemängel vor“, betont Heidrich. Aus Sicht des Gesundheitsamtes besteht somit kein Grund den Kindergarten in Breitungen zu schließen. Dafür gebe es auch keine Rechtsgrundlage. Die Kinder können weiterhin unbesorgt die Einrichtung besuchen.
Eltern sowie Bürgerinnen und Bürger können sich bei Fragen oder für Informationen zu den weiteren Maßnahmen gern an das Gesundheitsamt unter Tel. 03693 / 485736 oder per E-Mail an: gesundheitsamt@lra-sm.thueringen.de wenden.
Claudia Heidrich bedauert den Todesfall sehr und spricht den Eltern und Angehörigen im Namen des Landkreises ausdrücklich ihre Anteilnahme aus.